Zimmermann/Zimmerin EFZ

Zimmerinnen und Zimmermänner erstellen und reparieren Holzbauwerke. Sie richten Dachstühle auf, bauen Holzhäuser, Scheunen, Sporthallen, Brücken und Fassaden. Sie konstruieren Treppen und Türen, täfern Wände und Decken, verlegen Böden, setzen Fenster ein und isolieren Häuser.

Tätigkeiten

Sie üben folgende Tätigkeiten aus:

In der Werkstatt

• Masse nehmen, Pläne und Skizzen zeichnen, von Hand oder mit CAD-Programmen, also am Computer
• geeignetes Holz auswählen, benötigte Holzmenge berechnen und bei einem Sägewerk oder im Holzhandel bestellen
• Holz vor dem Schneiden markieren und zur Verarbeitung vorbereiten
• Holzelemente mit verschiedenen Maschinen und Werkzeugen sägen, fräsen, hobeln und bohren
• Holz behandeln, zum Beispiel imprägnieren oder lackieren
• fertige Holzelemente fachgerecht lagern und für den Transport auf die Baustelle vorbereiten, anschreiben und allenfalls nummerieren
• die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleisten, zum Beispiel durch Schutzhelme, Stahlkappenschuhe oder Schutzhandschuhe

Auf der Baustelle

• Werkzeuge, Geräte und Maschinen vorbereiten und zusammen mit den Holzelementen auf die Baustelle transportieren
• einzelne Teile zusammenbauen und wo nötig anpassen
• Holzelemente montieren und Holzbauten errichten, zum Beispiel Dachstühle, Wand- und Deckenverkleidungen, Treppen, Balkone, Fensterrahmen oder Dämmplatten
• Schutzschichten, Wärme- und Schalldämmung sowie falls nötig zusätzliche Bauelemente anbringen, etwa Sonnenkollektoren
• bei Reparaturen und Renovationen Holzteile ersetzen oder bestehende Teile reparieren und Holz pflegen
• Werkzeuge, Geräte und Maschinen instand halten
• Umwelt- und Arbeitsschutzregeln kennen und anwenden

Ausbildung

Bildung in beruflicher Praxis

In einer Zimmerei oder einem Holzbaubetrieb

Schulische Bildung

1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule

Überbetriebliche Kurse

Praktisches Erlernen, Vertiefen und Üben beruflicher Grundlagen, 48 Tage während 4 Jahren.

Dauer

4 Jahre

Inhalt

• Vorbereiten der Arbeiten
• Abbinden von Konstruktionsteilen
• Aufrichten von Holzkonstruktionen
• Vorfertigen von Bauteilen
• Einbauen von Schutzschichten und Dämmungen
• Montieren von Bekleidungen / Unterkonstruktionen
• Montieren von vorgefertigten Produkten

Berufsmaturität

Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.

Abschluss

Zimmermann/Zimmerin EFZ

Voraussetzungen

Vorbildung

• obligatorische Schule abgeschlossen

Anforderungen

• handwerkliches Geschick
• räumliches Vorstellungsvermögen
• technisches Verständnis
• hohe Teamfähigkeit
• robuste Gesundheit
• Körperkraft und Beweglichkeit
• Schwindelfreiheit

Weiterbildung

Kurse

Angebote von Fach- und Berufsfachschulen, des Verbandes Holzbau Schweiz sowie von Holzbau Schweiz.

Zusatzlehre

Zimmerinnen und Zimmermänner EFZ können in der Regel eine verkürzte Lehre als Schreiner/in EFZ, Zeichner/in EFZ oder Solarinstallateur/in EFZ machen.

Berufsprüfung (BP)

Zum Beispiel, mit eidg. Fachausweis:

• Holzbau-Polier/in
• Holzbau-Vorarbeiter/in
• Holzfachmann/-frau

Höhere Fachprüfung (HFP)

Zum Beispiel Holzbau-Meister/in mit eidg. Diplom oder Bauleiter/in mit eidg. Diplom.

Höhere Fachschule (HF)

Bildungsgänge in verwandten Fachbereichen, zum Beispiel dipl. Holztechniker/in HF Holzbau.

Fachhochschule (FH)

Studiengänge in verwandten Bereichen, zum Beispiel Bachelor of Science in Holztechnik, Architektur oder Bauingenieurwesen. Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.

Berufsverhältnisse

Zimmerleute arbeiten in Werkstätten oder auf Baustellen. Sie arbeiten oft in Teams unter der Leitung von Vorarbeitern oder Holztechnikerinnen. Die Berufsleute tragen Schutzausrüstung wie Stahlkappenschuhe, Helme oder Sicherungsgurte. Ihre Arbeit hängt stark vom Wetter ab, weshalb sie ihre Arbeit mit den anderen Fachleuten auf der Baustelle koordinieren.

Zimmerleute arbeiten in Zimmereibetrieben jeder Grösse oder in Industriebetrieben, die sich auf Fertigbau oder Hausbau spezialiseren. Mit einigen Jahren Berufserfahrung können sie als Teamleitende, Werkstattleitende oder Vorarbeitende arbeiten. Mit den entsprechenden Weiterbildungen können die Berufsleute Betriebsleitende werden.