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Zurück zur Schule: 7 Expertentipps für die Vereinbarkeit von Teilzeitarbeit und akademischen Ansprüchen

Generation Z, also die Geburtenjahrgänge von 1995 bis 2010, wird oft als unstet und wenig eifrig beschrieben. Studien haben aber längst widerlegt, dass diese Vorurteile zutreffend sind. Dennoch haben diese Jahrgänge einige besondere Eigenschaften, die sich auch im Leistungswillen zeigen. Vollzeitstudium und nebenbei in Teilzeit arbeiten? Kein Problem für Generation Z! Bei ihr verschmelzen ganz natürlich analog-reale und virtuell-digitale Welt, der kommunikative Austausch ist auf allen Wegen möglich. Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit, Familie, Gesundheit und Diversität sind die Werte, die die Generation prägen. All diese sollen sich auch bei einer Stelle wiederfinden, wobei «Spass haben» deutlich über dem Erfolg steht.

Dass diese Studienergebnisse nicht allgemeingültig sind, dürfte selbsterklärend sein. Dennoch zeigen sich tatsächlich gewisse Tendenzen bei jeder Generation. Ebenfalls typisch für Generation Z: Manchmal braucht sie Tipps, wie sie all die Dinge, die sie ausprobieren und richtig machen will, unter einen Hut bekommen kann. So auch in Bezug auf die Vereinbarkeit von sehr guten Leistungen im Studium und dem nötigen Einkommen aus einer Teilzeitstelle. Genau diese Tipps findest du im Folgenden – aus der Praxis, für die Praxis. Viel Erfolg!

Tipp #1: Sei gegenüber dem Arbeitgeber offen

Der Arbeitgeber sollte von Anfang an wissen, dass er eine:n Student:in einstellt. Nur so bekommt er die Chance, ein gewünschtes Tauschen von Schichten oder einen kurzfristigen Urlaubsantrag auch verstehen zu können. Das ist natürlich kein Freibrief für ständige Sonderwünsche, doch ein informierter Arbeitgeber ist diesen gegenüber meist offener. Es sollte von Anfang an möglich sein, die Schichten so zu legen, dass das Studium nicht beeinträchtigt wird: Zu üblichen Vorlesungszeiten soll nicht gearbeitet werden! Ein Tipp: Da die Prüfungszeiträume lange genug im Voraus feststehen, solltest du entsprechende Freistellungs- oder Urlaubsanträge rechtzeitig stellen. Ideal ist es auch, wenn du mit wenigen Stunden auf deiner Stelle starten und diese bei Gelingen deines Arbeits-Studium-Managements aufstocken kannst.

Tipp #2: Plane deine Zeit gut und führe einen Terminkalender

Überlege dir von Anfang an, wie viel Zeit du in deine Stelle investieren kannst. Stell dir unter anderem diese Fragen:

  • Wie aufwendig ist das Studium (lernintensiv sind vor allem Medizin, Rechtswissenschaften, Psychologie, Pharmazie u. Ä.)
  • Wie viel Zeit muss ich einplanen, um den Stoff aus den Lehrveranstaltungen vor- und nachzubereiten?
  • Welche Verpflichtungen muss ich einhalten?
  • Welche privaten Termine muss ich berücksichtigen?
  • Wie wichtig ist mir viel Freizeit?

Die Zeitplanung sollte sich auf einzelne Tage, Wochen und Monate beziehen. Nicht vergessen, dass auch Zeit für den Haushalt, für Einkäufe und Arztbesuche übrig bleiben muss! Wichtig ist, die Zeitplanung nicht nur im Kopf zu haben, sondern sie im Terminkalender oder über eine App auf dem Smartphone niedergeschrieben zu sehen. Dann wird weniger versäumt. Zudem darf bei aller Planung die Erholung nicht vergessen werden. Erholungsphasen sind wichtig und sie liegen am besten nach anspruchsvollen oder zeitintensiven anderen Aufgaben.

Tipp #3: Definiere deine Ziele

Du solltest jederzeit wissen, warum du den anstrengenden Spagat zwischen Beruf und Studium anstrebst. Bleibe realistisch und sieh die gewünschten Leistungen als Massstab. Du willst hervorragende Leistungen im Studium? Dann wird die Teilzeitstelle logischerweise zurückgestellt. Du willst mehr Geld verdienen, um dir mehr leisten zu können? Damit bleibt zu erwarten, dass die Leistungen im Studium nicht mehr herausragend sein können.

Definiere deine Ziele und Zwischenziele:

  • Was willst du am Ende der Studienzeit erreicht haben?
  • Möchtest du dein Studium bestmöglich abschliessen oder einfach nur bestehen?
  • Was möchtest du im laufenden und im nächsten Jahr erreichen?
  • Was sind die drei wichtigsten Ziele für das kommende Jahr?

Schreibe deine Ziele als To-do-Liste auf und hake sie bei Erreichen ab. Zu sehen, was du alles schon geschafft hast, motiviert zusätzlich! Es kann daher auch sinnvoll sein, unwichtige Ziele ebenfalls zu notieren. Dies hat eine rein psychologische Wirkung über die Tatsache, dass du mehr Punkte als erledigt kennzeichnen kannst.

Tipp #4: Finde heraus, welcher Lerntyp du bist

Du solltest unbedingt herausfinden, welcher Lerntyp du bist. Gehörst du zu denjenigen, die Lernaufgaben immer aufschieben? Brauchst du viele Pausen beim Lernen? Es gibt verschiedene Techniken, die du zum Lernen anwenden kannst, um trotz wenig Zeit durch Beruf und Studium und trotz grosser Lernaufgaben erfolgreich zu sein:

  • Pomodoro-Technik: Die von Francesco Cirillo in den 1980er Jahren entwickelte Lerntechnik verlangt, dass du eine zu erledigende Aufgabe formulierst und an dieser für 25 Minuten konzentriert arbeitest. Stell dir einen Wecker, der nach dieser Zeit klingelt und die fünfminütige Pause einläutet. Insgesamt sollen es vier solcher Lernintervalle sein. Danach darfst du eine längere Pause machen. Tipp: Finde heraus, wie lange du dich am Stück konzentrieren kannst und lege deine Lernintervalle danach fest.
  • Auditive, visuelle, motorische oder kommunikative Technik: Menschen lernen individuell und während sich einer Dinge besser merken kann, wenn er sie vorgelesen bekommt, braucht ein anderer Bilder zur Verknüpfung von Wissensinhalten. Finde heraus, wie du am besten lernst und wende diese Technik zielgerichtet an. Es kann zudem sinnvoll sein, die Techniken zu mischen, sodass du auf mehrere Arten lernst.

Tipp #5: Bedenke bei der Zeitplanung Überraschungen

Du hast alles durchgeplant und weisst genau, wann was im Semester stattfindet. Doch: Dein Studienbuch hat Bekanntschaft mit dem Inhalt der Kaffeetasse gemacht, just in dem Moment, als du lernen wolltest. Vielleicht ist in der Firma ein Kollege ausgefallen und du musst für ihn einspringen, wolltest aber eigentlich an der Seminararbeit schreiben. Plane daher immer Puffer ein, die zum Tragen kommen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Beziehe solche Puffer auch auf Abgabetermine und setze diese für dich früher an. Ein Beispiel: Die Hausarbeit muss bis zum 30.11. abgegeben werden. Deine individuelle Deadline liegt aber am 25.11. Bist du bis dahin fertig – fein! Du kannst die Arbeit früher abgeben oder noch einmal überarbeiten. Du bist nicht bis zum 25. fertig? Nutze den Puffer, um die reale Frist einzuhalten.

Tipp #6: Vergiss deine Gesundheit nicht

Stress und ein zu hohes Pensum lassen sich gut aushalten, doch nur für eine gewisse Zeit. Der Körper meldet sehr schnell, wenn du dir zu viel zumutest. Warte nicht erst bis zu den ersten Anzeichen der Erschöpfung, sondern kümmere dich die ganze Zeit auch um deine Gesundheit. Plane Sport mit ein und versuche, ausreichend Bewegung in den Alltag zu integrieren. Du wirst schnell feststellen, wie produktiv du sein kannst, wenn du dich fit fühlst! Auch dein Gehirn braucht frische Luft, daher lege regelmässige Pausen beim Lernen ein. Versuche zudem, an den meisten Tagen der Woche gesund zu essen. Du hast keine Zeit dafür, täglich zu kochen? Macht nichts, koche einfach jedes Mal die doppelte Menge, so kannst du eine Portion essen und die zweite gut verpackt in Frischhaltedosen einfrieren oder im Kühlschrank für den nächsten Tag lagern. So hast du ein schnelles Essen und ernährst dich trotzdem gesund.

Tipp #7: Nimm dir bewusst Zeit zur Entspannung

Dein Tag ist nun vollgepackt mit Studium, Teilzeitstelle, kleinen Erledigungen im Haushalt und der Nahrungszubereitung. Vergiss nicht, dass dein Leben nicht nur aus Aufgaben bestehen darf, sondern auch noch genügend Raum bleiben muss für die Entspannung. Nicht durchgeplante Zeiten sind wichtig, sie können individuell gestaltet und mit Freunden oder der Familie verbracht werden. Lass die Seele baumeln und gönn dir was Gutes. Geh in die Sauna, ins Spa oder setz dich einfach in eine Bar und schau den Leuten zu. Was auch immer du gern tust – nimmt dir unbedingt genügend Zeit dafür!

Einige letzte Tipps für arbeitende Student:innen (oder studierende Jobber:innen)

Selbst mit der besten Planung kann es dir passieren, dass du dich im Alltag verzettelst, Termine vergisst oder zu der Ansicht kommst, generell zu wenig Zeit zu haben. Daher ein wichtiger Tipp: Verbünde dich mit anderen Student:innen, mit denen du dein Semester gemeinsam planen und dich auf Prüfungen vorbereiten kannst. Sicherlich erhältst du dabei auch den einen oder anderen Hinweis auf mögliche Verbesserungen in puncto Zeitmanagement.

Die Stelle passt nicht zu deinem Wunsch, ein hervorragendes Studienergebnis zu erhalten? Dann trenne dich davon, so schnell es geht! Als sinnvoll hat sich eine studienbezogene Stelle erwiesen, die vielleicht sogar direkt an der Hochschule angeboten wird. Studentische Hilfskräfte werden ebenfalls bezahlt und bekommen direkt einen Einblick in mögliche spätere Arbeitsfelder in Wissenschaft und Forschung. Auch Unternehmen suchen oft Werksstudenten, für die sie die Option auf eine Einstellung nach dem Studium anbieten. Du kannst das Unternehmen bereits als Student kennenlernen und merkst schnell, ob du mit der Unternehmenskultur klarkommst. Zudem lassen sich derartige Teilzeitstellen meist besser in den Studienalltag integrieren, da die Unternehmen oder die Hochschule als Arbeitgeber Bescheid wissen und dich unterstützen.

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