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Attraktiver Zukunftsjob: Biomedizinische*r Analytiker*in
Interessiert es sich, medizinische Analysen von Proben aus Geweben, Zellen und Körperflüssigkeiten durchzuführen und damit Daten zur Vorbeugung oder Diagnose von Krankheiten oder zur Überwachung von Therapien zu liefern? Dann solltest du dich über das Berufsfeld der Biomedizinischen Analytiker*innen informieren!
Bedeutung der Biomedizin
Die biomedizinische Forschung sucht nach Wegen zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten. Biomedizinische Wissenschaft bezieht sich auf eine Reihe von Wissenschaften, die darauf abzielen, neue Therapien und Behandlungen zu entwickeln. Dazu gehören unter anderem die Epidemiologie, Mikrobiologie, Systembiologie, Neurowissenschaften, Virologie, Immunologie, Parasitologie, Physiologie, Pathologie, Anatomie, Toxikologie und die biomedizinische Technik.
Im wissenschaftlichen Bereich ist die Biomedizin ein evolutionärer Prozess, der von vielen Wissenschaftlern, einschliesslich Biologen und Chemikern, sorgfältige Experimente, Analysen und Bewertungen erfordert. Ein Grossteil der biomedizinischen Forschung, die sich auf Krankheiten konzentriert, wird zunächst an Tieren getestet, bevor weitere Tests am Menschen durchgeführt werden. Als Ergebnis sollen daraus neue Medikamente, Impfstoffe oder Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten entstehen.
Spezialisierung von Biomedizinischen Analytiker*innen
Biomedizinischen Analytiker*innen sind in der Regel in einer der folgenden Ausprägungen spezialisiert:
Biomedizinische Fachanalytiker*innen für Hämatologie
Diese Berufsgruppe untersucht Blut und Blutprodukte. Im Fokus steht die Aufgliederung des Blutes in seine Komponenten. Damit ist es beispielsweise möglich, dass die Blutgruppe eines Spenderblutes mit der des Empfängers übereinstimmt oder Antigene bzw. Antikörper im Blut nachweisbar sind.
Biomedizinische Fachanalytiker*innen für Histologie
Aus Gewebeproben werden Präparate für das Elektronenmikroskop durch bisweilen aufwendige Trocknungs-, Einbettungs- und Färbetechniken hergestellt. Dadurch lassen sich beispielsweise bösartige Zellenveränderungen ermitteln.
Biomedizinische Fachanalytiker*innen für Immunhämatologie und Transfusionsmedizin
Vor Bluttransfusionen muss mittels verschiedener Methoden das Spender- und Empfängerblut analysiert werden. Dies wird durchgeführt, damit der Patient nur die Bestandteile des Blutes erhält, die er auch letztlich benötigt.
Biomedizinische Fachanalytiker*innen für klinische Chemie und Pathobiochemie
Fachkräfte bereiten in diesem Bereich hauptsächlich Chemikalien und Proben für klinisch-chemische Laboruntersuchungen in humanmedizinischen Zusammenhängen vor. Hierzu werden verschiedene Tests von Körperflüssigkeiten durchgeführt, um beispielsweise durch biochemische oder chemische Verfahren den Zucker- oder Fettgehalt zu überprüfen.
Biomedizinische Fachanalytiker*innen für molekulare Biologie und Diagnostik
Unter Anleitung von Ärztinnen und Ärzten beschäftigt sich diese Berufsgruppe im Wesentlichen mit der Untersuchung des Genoms menschlicher, tierischer und pflanzlicher Organismen. Dies ermöglicht beispielsweise eine weitere Aufschlüsselung des Erbguts und der Stoffwechselabläufe.
Biomedizinische Fachanalytiker/innen für medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene
Untersuchung von Probenmaterial auf Viren, Bakterien und Pilze etc. Durch die Anlage und Analyse von Gewebekulturen, werden Substanzen für die Erstellung neuer Medikamente auf ihre Wirksamkeit getestet. Damit sind diese Fachkräfte beispielsweise auch an der Vorbeugung von Viruserkrankungen durch die Kontrolle von Impfstoffen beteiligt.
Aufgaben von Biomedizinischen Analytiker*innen
Biomedizinische Analytiker*innen arbeiten in Laboren oder Krankenanstalten unter ärztlicher Anordnung. Diese Laboruntersuchungen werden im Hinblick auf medizinische Untersuchungen und Therapien durchgeführt. Dabei handelt es sich um chemische Untersuchungen von Körperflüssigkeiten bzw. die Präparierung von Teilen erkrankter Organe für mikroskopische Untersuchungen. Hierfür arbeiten sie selbständig oder im Team unter der Leitung von Laborleiter*innen, Biolog*innen, Chemiker*innen oder Ärzt*innen.
Tägliche Verantwortlichkeiten von Biomedizinischen Analytiker*innen
Zu den täglichen Routine-Tätigkeiten gehören beispielsweise folgende Aufgaben:
- Durchführung von Routine- und Spezialtests an einer Reihe von Proben
- Weitergabe von Testergebnissen an Krankenhauspersonal, das die Informationen zur Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet
- Wartung und Betrieb von Spezial-Laborgeräten
- Beantwortung telefonischer Anfragen zu Testergebnissen und anderen allgemeinen Laborfragen
- Genaue Aufzeichnung von Daten auf dem Computersystem des Labors
- Unterstützung des Qualitäts-Managementsystems des Labors und Einhaltung aller relevanten Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften
- Beaufsichtigung und Unterstützung von angehenden Biomedizinischen Analytiker*innen und anderem Hilfspersonal sowie Unterstützung des Qualitätsmanagers, um sicherzustellen, dass die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden
- Aktualisierung des beruflichen Wissens auf dem neuesten Stand
Ausbildung und Voraussetzungen für Biomedizinische Analytiker*innen
Die Vollzeitausbildung für Diplom Biomedizinische Analytiker*innen HF dauert insgesamt drei Jahre. Ausgebildet wird je zur Hälfte in einem Betrieb und an einer höheren Fachschule. Es sind Praktika in mindestens zwei Fachgebieten vorgesehen. Ein verkürzter Studiengang mit Abschluss als Laborant*in in EFZ–Biologie ist möglich.
Wichtige Ausbildungsinhalte sind beispielsweise angewandte und spezifische Bioanalytik, medizinische und naturwissenschaftliche Grundlagen. Dazu gehören zum Beispiel Anatomie, Physiologie, Pathologie, Chemie, Zellbiologie, Analyseverfahren in der biomedizinischen Laboranalytik wie Hämatologie, klinische Chemie, Histologie, Mikrobiologie, Immunhämatologie, Zytologie, Immunologie, Molekularbiologie, funktionsdiagnostische Untersuchungsverfahren.
Neben diesen Qualifikationen solltest du über folgende weitere Fähigkeiten und Eigenschaften verfügen, um Biomedizinische*r Analytiker*in zu werden:
- Praktische Laborfähigkeiten und handwerkliches Geschick
- Analytische Fähigkeiten und die Fähigkeit, Daten sinnvoll darzustellen
- Kommunikations- und Teamfähigkeit
- Die Fähigkeit, allein oder unter Anleitung zu arbeiten
- Geduld und die Fähigkeit, genau und effizient zu arbeiten
- Flexibilität und die Fähigkeit, mit einer Reihe von Geräten und Techniken zu arbeiten
- die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten und gleichzeitig die Servicestandards einzuhalten
Arbeitsmöglichkeiten und Zukunftsaussichten
Biomedizinische Analytiker*innen können in verschiedenen Institutionen und Unternehmen eine Anstellung finden. Zum Beispiel in Laboren von Universitätskliniken oder Krankenhäusern, in Blutspende-Zentren, Forschungsinstituten sowie in Arztpraxen oder in der Industrie. Gegenwärtig besteht in der Schweiz ein Mangel an Biomedizinischen Analytiker*innen.
Des Weiteren wird dir mit diesem Berufsbild die Möglichkeit eingeräumt, Zugang zu verschiedenen Studiengängen der Fachhochschulen mit teils verkürzten Ausbildungen, Nachdiplomstudien sowie die Spezialisierung in den einzelnen Fachbereichen zu erhalten. Mit etwas Berufserfahrung kannst du die Höhere Fachprüfung zum Experten in biomedizinischer Analytik und Labormanagement absolvieren. Mit dieser Zusatzqualifikation ist es dir gestattet, ein medizinisches Labor leiten.