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World Economic Forum (WEF) 2024 in Davos: Die wertvollsten Erkenntnisse und ihr Einfluss auf den Arbeitsmarkt

Wir alle kennen Davos als friedlichen kleinen Wintersportort. Doch einmal im Jahr herrscht hier reges Treiben – dieses Mal vom 16. bis zum 19. Januar 2024. Dann reist die Elite der Weltpolitik an – vom chinesischen Premierminister Li Qiang über den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz bis hin zum ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Der Anlass: das World Economic Forum (WEF). Vier Tage lang diskutiert das Weltwirtschaftsforum über die Zukunft unseres Planeten. Nur was steht 2024 auf der Agenda und wie beeinflusst es Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen?

 

KI: Arbeitgeber und Jobvernichter in einem

 

Ganz oben auf der Agenda des WEFs steht die künstliche Intelligenz. Und genau hier bilden sich zwei Lager: die KI-Huldiger und die KI-Kritiker. Die einen betrachten das virtuelle Gehirn als Segen für die Arbeitswelt, die anderen als Fluch.

 

Der Segen: KI beschert uns neue Arbeitsplätze. Bis 2027 erwarten die Expert:innen des WEFs stolze 69 Millionen neue Jobs. Da wären die Prompt-Ingenieur:innen, die Interface-Designer:innen und die KI-Content-Creators. Gleichzeitig stiehlt uns KI aber auch Arbeitsplätze – und gar nicht mal so wenige. Bis 2027 sollen uns ganze 83 Millionen Jobs verloren gehen. Besonders schwer haben es Buchhalter:innen, Programmierer:innen, Mathematiker:innen und Dolmetscher:innen. Bis zu 80 Prozent ihrer täglichen Aufgaben erledigt inzwischen auch die künstliche Intelligenz. Dasselbe gilt für den Dienstleistungssektor. Ob Verkäufer:innen oder Techniker:innen – das digitale Gedächtnis nimmt ihnen mehr und mehr die Arbeit weg.

 

Mit Sorgenfalten blicken Arbeitnehmer auf die jüngsten Entwicklungen auf dem Jobmarkt. Werden sie bald von Maschinen ersetzt? Wie sollen sie auf das exponentielle Wachstum der künstlichen Intelligenz reagieren?

 

WEF-Geschäftsführerin Saadia Zahidi liefert eine Antwort: «Konzerne und Regierungen müssen rechtzeitig auf die Veränderungen der Arbeitswelt reagieren. Investitionen in Umschulungen, Bildungen und in die Strukturierung von sozialer Hilfe sind unverzichtbar.» Kurz gesagt: Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich frühzeitig auf die Jobs der Zukunft vorbereiten. Mit regelmässigen Schulungen und Fortbildungen gewinnen und verfeinern sie persönliche Qualifikationen, der die künstliche Intelligenz nicht das Wasser reichen kann.

 

Good News or Fake News: Was darf ich noch glauben?

 

Das Weltwirtschaftsforum läutet die Alarmglocken: Der jüngste Weltrisikobericht stuft die KI als den derzeit grössten Risikofaktor weltweit ein. So sagen es zumindest die 1.500 Fachleute voraus, die das WEF für die Risikoanalyse beauftragt hat.

 

Die Bedenken gelten aber nicht für alle Faktoren der künstlichen Intelligenz. Es sind speziell die Fake News und die Desinformation, die der Politik Sorgen machen. Saadia Zahidi blickt skeptisch in die Zukunft: «Falsch- und Desinformation sind laut Risikobericht das grösste Risiko in den kommenden zwei Jahren, noch vor Extremwetter-Ereignissen, bewaffneten Konflikten und gesellschaftlicher Polarisierung.»

 

Seit der Blütezeit der künstlichen Intelligenz kursieren mehr Fake News denn je – vor allem im Internet. Die Folge: Wir sind falsch informiert. Ständig kommen wir mit Halb- oder Unwahrheiten in Berührung. Und das hinterlässt seine Spuren. Wir sind misstrauischer geworden. Was dürfen wir überhaupt noch glauben?

 

Dieses neue Misstrauen spüren wir aber nicht nur in der Freizeit beim Nachrichtenlesen. Bis zum Arbeitsplatz verfolgt es uns. Denn Hand aufs Herz: Wer informiert sich nicht mehrmals pro Arbeitstag im World Wide Web? Wie funktioniert das noch gleich mit SEO? Was gibt es Neues bei der Kindergeldregelung? Nochmal kurz die aktuelle Datenschutzgrundlage bei Google checken.

 

Wir schlagen einen Online-Artikel auf, durchforsten die Zeilen und fragen uns hinterher immer öfter: Stimmt das wirklich? Kann ich den Informationen sorglos vertrauen? Oft gehen wir lieber auf Nummer sicher. Ein zweiter Artikel muss her und ein dritter Artikel. Ein vierter wäre vielleicht auch nicht schlecht. Die Konsequenz: Wegen KI-generierter Fake News verbringen Arbeitgeber und Arbeitnehmer deutlich mehr Zeit mit Online-Recherche. «Rückversichern» lautet das neue Motto.

 

Düstere Prognosen für den Arbeitsmarkt

 

Wirtschaftsexpert:innen sagen ein schweres Jahr vorher. 2024 wird es die globale Wirtschaft nicht leicht haben. So behauptet es zumindest eine aktuelle Umfrage des WEFs für die Konferenz 2024 in Davos.

 

Fast 60 Prozent der wichtigsten Ökonom:innen, ob aus dem privaten oder öffentlichen Sektor, rechnen mit einem spürbaren Wirtschaftsstopp. Und je schwächer die Wirtschaft, desto schwächer der Arbeitsmarkt.

 

Für den Arbeitnehmer heisst das: Flexibel bleiben. Auf der Stelle treten ist keine Option. Wie wäre es stattdessen mit Weiterbildungen und Schulungen im Fachbereich? Eigne dir neue Kompetenzen an, die dich auf dem Jobmarkt unentbehrlich machen. Einen wie dich kann deine Chef:in doch nicht ziehen lassen.

 

Zum Beispiel: Dein Konzern arbeitet künftig mit Prompts für ChatGPT. Nur leider hast du keine Ahnung davon – zumindest bist jetzt. Doch das lässt sich ändern. Mit speziellen Fortbildungsprogrammen rund um KI und Digitalisierung wirst du Expert:in. So bietest du deinem Unternehmen den Mehrwert, den es händeringend sucht. Am besten gehst du sogar selbst auf die Führungsetage zu. Ergreife die Initiative und bitte um eine Weiterbildung. Das zeugt von Engagement und Weitblick.

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