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Wie kommt man aus der Langzeitarbeitslosigkeit wieder heraus?

Nach zwölf Monaten erfolgloser Jobsuche gilt man als langzeitarbeitslos. Eine schwierige Lage, aus der man wieder herauskommen kann. Hier unsere Tipps, wie das am ehesten gelingen kann.

Eine Langzeitarbeitslosigkeit ist kein unabwendbares Schicksal, auch wenn die Motivation von Stellensuchenden schwankt und die Jobsuche mehrere Monate dauert. Der erste Schritt, um aus der Langzeitarbeitslosigkeit wieder herauszukommen, besteht darin, das eigene Netzwerk zu pflegen und weiterzuentwickeln. Wenn niemand aus deinem Umfeld weiss, dass du auf der Suche nach Arbeit bist, kann dir auch niemand helfen. Erzähl deshalb deinem Umfeld, dass du auf Jobsuche bist, ob bei einem Anruf, über soziale Netzwerke oder bei einem Kaffee. Deine Freunde oder Familie wissen nämlich eventuell von einer offenen Stelle, die zu dir passen könnte. Mund-zu-Mund-Propaganda bleibt auch im digitalen Zeitalter so wichtig wie eh und je. Job-Coaches sind eine andere Möglichkeit, um bei der Stellensuche Hilfe zu bekommen. Solche Experten findest du in regionalen Arbeitsämtern, in Zeitarbeitsfirmen oder in anderen Verbänden, die Arbeitssuchende unterstützen.

Eine Neuorientierung in Betracht ziehen und die Bewerbungsunterlagen aktualisieren

Häufig wird die Möglichkeit einer Neuorientierung gar nicht richtig ins Auge gefasst. Dabei bietet eine längere Arbeitslosigkeit eine gute Gelegenheit, um einen Kurswechsel in der Karriere zu machen. Das soll nicht heissen, dass du deine beruflichen Träume aufgeben solltest, sondern dass du eine neue Perspektive einnimmst und deinen Horizont für neue Berufsziele erweiterst. Um diese Ziele zu erreichen, musst du dich aber vielleicht weiterbilden. Ist das bis jetzt nicht so richtig gelungen, dann ist es vielleicht an der Zeit, deine Bewerbungsunterlagen nochmals anzusehen. Ist dein Lebenslauf aussagekräftig genug? Ist er zeitgemäss? Sind deine Motivationsschreiben an die Stellen angepasst? Hast du gute Referenzen? Hast du deiner Bewerbung ein Empfehlungsschreiben beigefügt? Fühlst du dich an einem Vorstellungsgespräch wohl genug, um deine Fähigkeiten und Motivation auszudrücken? Diese Arbeit an dir selbst ist oft ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur nächsten Stelle. Es lohnt sich, wenn du dich bei der Jobsuche an einen täglichen Rhythmus hältst und hartnäckig bleibst. Früher oder später wirst du dann für deine Bemühungen belohnt.

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Einfluss von Alter und Bildung

Sei dir im Klaren, dass du nicht alleine in dieser Situation steckst. Jüngste Eurostat-Statistiken bestätigen, dass 35,1% der Arbeitslosen in der Schweiz seit einem Jahr oder länger auf Arbeitssuche sind und somit zur Kategorie der Langzeitarbeitslosen gehören. Sowohl das Alter als auch die Ausbildung haben einen starken Einfluss auf das Risiko für Langzeitarbeitslosigkeit. Zu diesem Schluss kommt der jüngste Bericht des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO): «Bei den 15 bis 19-jährigen Arbeitslosen liegt das Risiko für Langzeitarbeitslosigkeit bei 1,5% und steigt kontinuierlich bis auf 39,9% für über 60-Jährige. Mangelnde Bildung wirkt sich ebenfalls stark auf die Dauer der Arbeitslosigkeit aus. Am stärksten betroffen sind Personen, welche die obligatorische Schulzeit nicht abgeschlossen haben.»

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Branchenunterschiede bei Langzeitarbeitslosigkeit

Eine Studie von AMOSA, der Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, liefert interessante Informationen über die betroffenen Berufe. Von der Langzeitarbeitslosigkeit stärker betroffen sind Berufe in der grafischen Industrie, die Mehrzahl der Handwerksberufe sowie Berufe in den Medien, in künstlerischen Bereichen und in den Human-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie im Post- und Telekommunikationssektor. Menschen, die eine befristete Stelle oder eine Tätigkeit im Baugewerbe, in der Landwirtschaft oder in der Hotellerie suchen, werden dagegen leichter eine neue Stelle finden.

Zusammenfassend ist bei Langzeitarbeitslosigkeit das Wichtigste, im Umfeld nach offenen Stellen zu schauen, die Bewerbungsunterlagen zu überprüfen und offen für Neues zu sein, um alle Möglichkeiten optimal zu nutzen.

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