Arbeitsalltag | Gesundheit | Work-Life-Balance
Warum solltest du dich für die Job-Beförderung vorbereiten?
Viele Mitarbeitende wünschen sich eine Beförderung. Manchmal träumen sie vom Aufstieg in der Karriereleiter, weil die Umgebung diese für wichtig hält, oft streben sie nach mehr Anerkennung oder wollen vor allem einen höheren Lohn. Das allein reicht jedoch oft nicht für eine erfolgreiche Beförderung. Erfahre hier, aus welchen Gründen eine Beförderung nicht immer gelingt, wie du die Beförderungschancen erhöhen kannst und wie du einen Karriereaufstieg vorbereiten sollst.
Ein Gastbeitrag von Piotr Snuszka
Warum erfolgt die Beförderung nicht?
Eine Beförderung hat im Grunde genommen nichts mit der Länge der Tätigkeit in einem Unternehmen zu tun. Daher ist es für Mitarbeitende oft nicht verständlich, weshalb ein Kollege, der wesentlich kürzer im Unternehmen ist, befördert wird. Eine ausbleibende Beförderung heisst nicht, dass dein Unternehmen mit dir unzufrieden ist, ganz im Gegenteil: Es kann sogar mit dir sehr zufrieden sein und aus diesem Grund wird dir die Beförderung „verweigert“. Du bist für das Unternehmen einfach viel wertvoller, wenn du weiterhin in deinem Aufgabenbereich tätig bist. Um befördert zu werden, reicht es manchmal nicht, nur sehr gut zu performen, oft spielen andere Gründe mit. Auch wenn du nicht befördert wirst, heisst das jedoch nicht automatisch, dass du nicht auch eine Lohnerhöhung verlangen kannst.
Um befördert zu werden, solltest du dich in die Perspektive des Personalentscheiders bzw. Unternehmers versetzen. Ein Personalentscheider bzw. Unternehmer verteilt die Verantwortung für die einzelnen Aufgaben so, dass die Mitarbeitenden den möglichst grössten Nutzen für das Unternehmen bringen. Eine Beförderung geht häufig mit mehr Verantwortung und/oder Personalführung einher. Wenn du in deinem derzeitigen Arbeitsbereich perfekte Leistung ablieferst, aber z. B. mangelnden Führungsqualitäten hast, wirst du nicht befördert werden. Durch deine Beförderung würde das Unternehmen eine hervorragend besetzte Stelle verlieren und vielleicht riskieren, dass du der neuen Führungsrolle nicht gerecht wirst. Objektiv betrachtet ist deine Beförderung in einem solchen Fall nicht die beste Lösung für das Unternehmen.
Chancen auf Beförderung erhöhen
Um deine Beförderungschancen wesentlich zu erhöhen, solltest du die angestrebte Position im Unternehmen besser kennenlernen. Ein Gespräch mit einer Person, die gerade diese Position innehat, wird dir helfen, festzustellen, ob die Position wirklich dein Ziel ist. Manchmal scheint etwas besser zu klingen, als es in der Realität ist, sodass du mit der Beförderung unglücklich bist, weil dir der neue Aufgabenbereich keine Freude bereitet. Wenn aber das Profil deinen Wünschen entspricht, musst du dich darauf entsprechend vorbereiten.
Beförderung vorbereiten
Analysiere welche Hard- und Softskills für deine angestrebte Position nötig sind und arbeite an den Schwachstellen. Werden z. B. sehr gute Englisch-Kenntnisse oder Verkaufskompetenzen benötigt, dann kannst du dich coachen lassen oder eine Weiterbildung machen. Ein Karriereaufstieg ist gewöhnlich mit einem Mehraufwand verbunden, wenn du aber nicht bereit bist, Zeit und Geld zu investieren, dann solltest du dich nicht beschweren, dass du bei der Beförderung übergangen wirst.
Die neu gelernten Skills solltest du deinem Chef bzw. Arbeitsgeber clever präsentieren. Der falsche Weg wäre, mit ihm z. B. nur darüber zu sprechen, dass du eine Schulung besucht hast – das wirkt unnatürlich. Besser wäre es, deine während der Schulung gewonnenen Kompetenzen, die für das Unternehmen relevant sind, in der Praxis zu beweisen. Im Ideal-Fall sollte die absolvierte Schulung dem Anforderungsprofil von der angestrebten Position im Unternehmen entsprechen.
Wie kannst du den Beförderungsdruck erhöhen?
Wenn du dich weiterentwickelt hast und jetzt die notwendigen Kompetenzen besitzt, kannst du auf freundliche Weise eine mögliche Beförderung bei deinem Chef ansprechen. Hierfür solltest du dich nach den Interessen und Bedürfnissen deines Personalentscheiders bzw. Arbeitgebers erkundigen. Wenn dein Chef etwa zum einem Event oder einer Konferenz nicht hingehen kann, könntest du ihn vertreten. Dokumentiere dann alles und vermittle deinem Chef dann deine Eindrücke von der Veranstaltung. Dabei solltest du insbesondere darauf eingehen, inwiefern das Unternehmen davon profitieren kann und was für deine Abteilung besonders relevant ist.
Wiederholst du bei unterschiedlichen Gelegenheiten diesen Vorgang, wird der Personalentscheider dein Engagement sicherlich wertschätzen und bei eventuellen Beförderungsmöglichkeiten an dich denken. Bei einer entsprechenden Gelegenheit kannst du dies nach einer gewissen Zeit selbst ansprechen. Allerdings solltest du dabei besonders clever vorgehen, um keinen negativen Eindruck zu hinterlassen. Dabei solltest du das Wort „Beförderung“ vermeiden. Stattdessen teile deinem Personalentscheider mit, dass du dich gerne mehr für das Unternehmen einsetzen möchtest und dass du in der aktuellen Position nicht den grössten Nutzen für das Unternehmen bringst.
Stimmt der Lohn?
Eine Beförderung ist eine Möglichkeit für eine Lohnerhöhung. Finde auf dem Lohncheck von jobs.ch heraus, ob du momentan genug verdienst bzw. wie viel du in einer anderen Position erwarten kannst.
Piotr Snuszka ist Gründer von Business And Science. Die Gesellschaft unterstützt u. a. Bewerber bei der Erstellung von Bewerbungen und führt Plagiatsprüfungen durch.