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Visitenkarten in der Bewerbung – macht das Sinn?
Jeder weiss, dass ein präziser Lebenslauf und ein aussagekräftiges Motivationsschreiben für jede Bewerbung wichtig sind. Dass jedoch auch eine Visitenkarte Sinn machen kann, ist vielen nicht bewusst. Wir haben uns mit Jasmin Schmidt von Overnightprints über Nutzen und Möglichkeiten von Visitenkarten in der Bewerbung unterhalten.
Mathias Steger: Wozu braucht man heutzutage – im digitalen Zeitalter – noch Visitenkarten in Printform?
Jasmin Schmidt: Heutzutage werden wirklich wichtige Kontakte nach wie vor persönlich geschlossen – trotz steigender Digitalisierung. Seinem zukünftigen Geschäftspartner Auge in Auge gegenüberzustehen, hat etwas mit Vertrauensbildung zu tun. Die beim Erstkontakt überreichte Visitenkarte dient hierbei zur Information und zur Erinnerung. Auch wenn heute jeder mit dem Smartphone einen praktisch unendlich grossen Adressspeicher mit sich herumträgt, lassen sich die auf der ausgedruckten Visitenkarte befindlichen Informationen in dieser Form am einfachsten weitergeben. Stellen Sie sich eine Geschäftsrunde vor, bei der am Anfang jeder sein Handy zückt und beginnt, die Daten der anderen Anwesenden in sein Gerät einzutippen. Das ist einerseits zeitaufwendig und wirkt andererseits sehr befremdlich.
Man könnte glauben, Visitenkarten für die Bewerbung haben sich nie wirklich durchgesetzt. Sehen Sie das anders?
Die Visitenkarte für die Bewerbung einzusetzen wird beliebter. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Visitenkarte vor allem den Ersteindruck positiv beeinflusst. Sie strahlt Kompetenz aus und suggeriert Engagement. Gerade in der Zeit von standardisierten Online-Bewerbungen und Bewerbungsvorlagen kann die Visitenkarte den entscheidenden Unterschied machen, denn es gilt sich von der Masse an Mitbewerbern abzuheben. Auch im Internet erfahren Bewerber durch entsprechende Bewerbungstrainer, dass die Visitenkarte oder auch die Profilcard die Chancen auf die offene Stelle durchaus erhöht, denn sie fasst die relevanten Informationen aus den Bewerbungsunterlagen kurz und prägnant zusammen.
Die Visitenkarte ist die Kurzform der Bewerbungsunterlagen.
Wie kann man eine Visitenkarte für eine Bewerbung gestalten?
Viele Menschen verbinden Kreativität mit künstlerischem Ausdruck und hoher farblicher Gestaltung. Genau das ist jedoch bei der der Visitenkarte für die Bewerbung der falsche Weg. Vielmehr geht es darum, die auf der Karte befindlichen Informationen kreativ zu gestalten. Visitenkarten dürfen dabei auch über das übliche Kreditkartenformat hinausgehen. Das kann dann auch mal eine Klappkarte im Format A5 sein. Selbst ein Foto des oder der Bewerberin ist möglich. Letztlich sollte sich die Kreativität aber auf die Inhalte des Berufes beziehen, um den man sich bewirbt.
Was soll eine Visitenkarte für den Bewerbungsprozess beinhalten?
Das ist vom vorhandenen Platz abhängig. Bei der üblichen Kartengrösse von 5 x 9 cm können neben dem grösser ausgeführten Namen, dem Beruf und den Adressinformationen etwa 5 Bulletpoints in lesbarer Grösse abgebildet werden. Zum Beispiel: Anzahl der Berufsjahre, Interessen, charakterliche Eigenschaften in Stichworten, eventuell die Webseitenadresse, besondere Kenntnisse in Stichworten. Je grösser das Format, desto ausführlicher kann dies geschehen.
Bei der üblichen Kartengrösse können neben dem grösser ausgeführten Namen, dem Beruf und den Adressinformationen etwa 5 Bulletpoints in lesbarer Grösse abgebildet werden.
In welcher Phase des Bewerbungsprozesses kann die Visitenkarte zum Einsatz kommen?
Das kommt darauf an, wie die Bewerbung abläuft. Auf Jobmessen etwa kann die Visitenkarte die erste Information darstellen, die überreicht wird. Bei der Einsendung oder der Abgabe der Bewerbungsmappe darf die Visitenkarte ruhig mit dabei sein. Trotzdem sollte die Visitenkarte dann auch bei einem Vorstellungsgespräch nicht fehlen, denn oft werden diese Gespräche im Beisein mehrerer wichtiger Personen geführt, denen die Karte zusätzlich überreicht werden kann.
Mit welchen Kosten hat man ungefähr zu rechnen?
Visitenkarten für die Bewerbung werden üblicherweise in kleineren Mengen benötigt. Der Preisrahmen bewegt sich je nach Format und bei einer Auflage von 100 Stück zwischen 40 und 100 CHF.
Jasmin Schmidt ist Redakteurin bei Overnightprints. Sie verfasst Texte für die Online Druckerei, wobei Branchenentwicklungen im Druckbereich, neue Drucktechnologien sowie Marketingstrategien mit Printmedien und klimaneutrale Produktion zu ihren Spezialgebieten gehören.