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Streit im Büro – So löst du Konflikte

Es ist Winter, draussen ist es kalt und Thomas öffnet das Fenster, um frische Luft reinzulassen. „Spinnst du?!“, schnauzt ihn Andrea, seine Arbeitskollegin an, als er das Fenster öffnet, „Draussen sind es bestimmt minus zwölf Grad!“. Dieses Beispiel ist nur eines von Vielen, wenn es um Meinungsverschiedenheiten im Büro geht. Meinungsverschiedenheiten, die sich schnell mal zu einem Streit am Arbeitsplatz  hochschaukeln – doch wie lässt sich ein Konflikt im Büro wieder entschärfen?

Finde die Ursache des Konflikts

Um einen Streit zu schlichten, muss man ihn an der Wurzel packen – also erst mal verstehen, worauf die Auseinandersetzung basiert. Ein Streit braut sich grundsätzlich nach und nach zusammen. Es gibt neun Eskalationsstufen, bis ein Streit ausser Kontrolle gerät. Damit du weißt, wie du am besten eingreifen kannst, solltest du zuerst die Stufe der Eskalation identifizieren – damit du die Situation richtig einschätzen kannst.

  1. Stufe : Verhärtung

Unterschiedliche Meinungen entwickeln sich zu Standpunkten, doch die Bereitschaft für Verständnis und Zusammenarbeit ist noch grösser als die Rivalität.

  1. Stufe: Polarisierung und Diskussion

Die unterschiedlichen Meinungen werden in hitzigen Diskussionen ausgetragen, in denen nur eine Entweder-Oder Lösung gesehen wird und beide Parteien versuchen die Überlegenheit zu erkämpfen. Wenn eine Partei kompromissbereit ist, stellt sich die andere quer und umgekehrt, die Bereitschaft für eine Lösung sinkt.

  1. Stufe: Auf Worte folgen Taten

Von hier an ist nicht mehr die Sache das Problem, sondern die Gegenpartei. Man stellt die Anderen vor vollendeten Tatsachen. Die Verstrittenen machen jeweils das, was sie für das Beste halten. Von hier an ist die Bereitschaft für den Konflikt grösser als die Lösung.

  1. Stufe: Sorge um Image

Die Parteien vertreten beide eine starre Haltung und haben ein festes Bild von der anderen Partei, dem Gegner. Eine Lösung durch einen Kompromiss zu finden, haben beide aufgegeben – es geht um Sieg oder Niederlage.

  1. Stufe: Gesichtsverlust

Eine Partei hält sich durch ein „Aha – deshalb…“ Erlebnis für überlegen, denkt ihren Gegner durchschaut zu haben und versucht ihn schlecht zu machen. Die andere Partei wird sich das nicht gefallen lassen und das Gleiche versuchen.

  1. Stufe: Drohen

Die beiden Konfliktparteien drohen sich, um noch ein grösseres Gewaltmass zu verhindern.

  1. Stufe: Limitierte Angriffe

Beide wollen nur noch die eigene Existenz sichern, dem Anderen wird alles zugetraut. Der anderen Partei Schaden zuzufügen wird als Sieg gewertet und eine gemeinsame Konfliktlösung ist nicht mehr möglich.

  1. Stufe: Zersplitterung

Beide Parteien agieren nur noch mit dem Ziel, die andere Partei zu zerstören und aufzulösen.

  1. Stufe: Gemeinsam in den Abgrund

Bei der finalen Stufe wird nicht mehr zwischen Neutralen und Gegnern unterschieden – Hauptsache man reisst alle anderen mit in den Abgrund. Da du nun identifiziert hast, in welcher Eskalationsstufe du dich befindest, geht es im nächsten Schritt darum, den Streit zu schlichten.

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Streit vor Eskalation entschärfen

Wichtig ist, dass du schon schwache Signale erkennst und ernst nimmst. Wenn du merkst, dass sich etwas anbahnt, versuch den Konflikt durch ein Gespräch zu lösen. Einfacher gesagt, als getan wirst du nun vermutlich denken. Nicht ganz: folgende Punkte solltest du beachten:

  • Auf der richtigen Ebene kommunizieren

streit-am-arbeitsplatz „So war das nicht gemeint!“ wird häufig gesagt, wenn man nicht auf der gleichen Ebene spricht. Überlege dir, auf welcher Ebene du kommunizierst – und auf welcher Ebene du verstanden wirst. Denn grundsätzlich kommunizierst du – egal was du sagst – vier verschiedene Botschaften gleichzeitig. Der Empfänger bestimmt schlussendlich die Ebene auf der er eine Botschaft versteht, was oft zu Meinungsverschiedenheiten führen kann.

 

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Sachebene

Worüber informiere ich?

Sachinformationen, Daten und Fakten stehen im Vordergrund

 

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Selbstkundgabe

Was gebe ich von mir zu erkennen?

Du kommunizierst Gefühle, Werte und Bedürfnisse

 

 

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botschaft

Was halte ich von dir?

Hier wird transportiert, was du vom Anderen hältst oder wie du zu ihm stehst.

 

 

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appell

Was möchte ich bei dir erreichen?

Du möchtest Einfluss nehmen und äusserst Wünsche, Ratschläge, Appelle oder Anweisungen

 

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  • Konstruktiv bleiben

Ganz eng mit den verschiedenen Ebenen verknüpft ist auch die konstruktive Kommunikation, also die Art, wie du etwas sagst. Wichtig ist, dass du Ich-Botschaften sendest und Du-Botschaften vermeidest. Versuche dem Anderen klar zu machen, wie du dich fühlst und was deine Bedürfnisse sind. Lass dich auf keinen Fall provozieren, sondern versetz dich in dein Gegenüber – Wie fühlt er sich? Was geht in ihm vor?   So kannst du den Streit am Arbeitsplatz souverän angehen und Konflikte frühzeitig lösen. So verbessert sich auch das Arbeitsklima – und wer arbeitet schon nicht gerne in einer angenehmen Atmosphäre?

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