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So findest du einen nachhaltigen Arbeitgeber

Nachhaltigkeit – das Schlagwort unserer Zeit. Auch in der Arbeitswelt wird der Wunsch nach Nachhaltigkeit und Solidarität immer grösser, nicht zuletzt auch aufgrund der aktuellen Herausforderungen. Und so spielt Nachhaltigkeit auch bei der Jobsuche für viele Schweizerinnen und Schweizer eine zunehmende Rolle. Doch welche Arbeitgeber setzen sich tatsächlich für eine nachhaltige Zukunft ein?

Ein Gastbeitrag von Alison Brooks und Olivia Grubenmann von MYBLUEPLANET

Nachhaltigkeit wird für Jobsuchende immer wichtiger

Durch inflationären Gebrauch ist der Begriff «Nachhaltigkeit» unscharf geworden: Sowohl die ökologische als auch sozial oder ökonomische Nachhaltigkeit kann dabei gemeint sein. Die meisten verbinden den Begriff jedoch häufig mit ersterem und damit ganz konkret mit Umwelt- und Klimaschutz. Das Engagement des Arbeitgebers in diesen Bereichen wird damit auch bei der Stellensuche vermehrt zu einem wichtigen Kriterium für die Jobsuchenden.

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Wie findet man heraus, ob sich ein Unternehmen tatsächlich für die Nachhaltigkeit einsetzt?

Eine gute Grundrecherche ist schon mal hilfreich: Es gibt Jahres- und Medienberichte, die einen Eindruck vermitteln, wie Unternehmen sich – oft öffentlichkeitswirksam – für Nachhaltigkeitsthemen einsetzen. Aber lässt sich daraus schliessen, wie nachhaltig ein Unternehmen wirklich ist? Da viele Grossunternehmen mittlerweile erkannt haben, dass Kunden und Kundinnen Nachhaltigkeit ein grosses Anliegen ist, wird diese in Jahresberichten und Medienmitteilungen nur allzu oft inszeniert (Beispiel: Green Washing). Es ist deshalb ratsam, einen Blick über die Selbstinszenierung hinaus zu werfen.

Um dir die Recherche nach einem tatsächlich nachhaltigen Arbeitgeber zu erleichtern, haben wir hier eine Übersicht erstellt. Denn egal ob bei einem Start-up, KMU oder einem Grossunternehmen: Nachhaltige Arbeitgeber gibt es in den unterschiedlichsten Sektoren und Organisationsformen.

Du suchst einen nachhaltigen Arbeitgeber im Bereich «Kleine und mittlere Unternehmen?

Von 2009 bis 2019 hat die Zürcher Kantonalbank (ZKB) jährlich einen KMU-Preis für nachhaltige Unternehmen verliehen. Letztes Jahr belegte die Türenfabrik Brunegg AG den ersten Platz, gefolgt von Diebold & Zgraggen Gartenbau AG und Wyon AG. Ausserdem wurden Nanovis GmbH und die Webrepublic AG mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Dies zeigt, dass nachhaltige Unternehmen in den unterschiedlichsten Sektoren zu finden sind – von Türherstellern, Gartenbau, Herstellern von wiederaufladbaren Li-Ion Batterien und Entwicklern von Reinigungssystemen bis hin zu Digital Marketing. Wer sich für eine Stelle bei einem KMU interessiert, wäre somit gut beraten, sich die Ranglisten der Vorjahre genauer anzuschauen, um bei einer Firma nach Einstiegsmöglichkeiten zu suchen, die einen anerkanntem Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet.

Du suchst einen nachhaltigen Arbeitgeber im Bereich «Start-up»?

Die Schweizer Start-up-Landschaft bietet weitere Möglichkeiten, um einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Yova, ein Start-up, welches Investitionen in nachhaltige Anlagen wie saubere Energien fördert, hat eine Top Ten der nachhaltigen Schweizer Start-ups erstellt. Angeführt von Climeworks, finden sich auch Partner von MYBLUEPLANET darunter, wie zum Beispiel MyClimate. Während Climeworks und MyClimate den Fokus auf die Reduktion oder Entfernung der CO2-Emissionen aus der Atmosphäre legen, geht Too Good To Go das Thema Klimaschutz mit der Vermeidung von Food Waste indirekter an. Nahrungsmittelanbau, -produktion und -verarbeitung können das Klima stark negativ beeinflussen, und es ist daher wichtig, dass wir unsere Nahrung nicht verschwenden, um unnötige Emissionen zu vermeiden.

Nachhaltige Arbeitgeber im Bereich «Grossunternehmen»?

Auch grössere Unternehmen wenden sich vermehrt nachhaltigen Geschäftsmodellen zu, wie eine Studie des Bundesamtes für Umwelt zeigt. Bei der Formulierung und Umsetzung ihrer Umweltziele sind Grossunternehmen sogar deutlich stärker als KMU, was hauptsächlich mit der beschränkteren Ressourcenausstattung von kleineren Unternehmen zu erklären ist. MYBLUEPLANET arbeitet zum Beispiel mit dem Bundesamt für Energie (BFE), Bundesamt für Umwelt (BAFU), Energie Schweiz, der UBS oder der Migros zusammen. Mehr Informationen der Partner von MYBLUEPLANET findest du hier.

Die Suche nach einer nachhaltigen Stelle kann dir somit Einstiegsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Unternehmen bieten und hoffentlich dazu führen, dass du nicht nur deinen Lebensunterhalt verdienen, sondern auch einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten kannst.

Alison Brooks ist Expertin im Projekt MyBlueTree von MYBLUEPLANET. Olivia Grubenmann ist in der Kommunikation von MYBLUEPLANET und als freischaffende Autorin tätig. Die Klimaschutzorganisation MYBLUEPLANET setzt sich dafür ein, möglichst viele Menschen mit konkreten Projekten und innovativen Lösungen für den Klimaschutz zu begeistern. Die Einrichtung motiviert zu klimagerechtem Verhalten und fördert die Nutzung von erneuerbaren und klimafreundlichen Energien.

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