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Neugier als Stärke: Wie man sie in der Bewerbung gut rüberbringt

Neugier im Bewerbungsprozess zu zeigen, ist per se nichts Schlechtes – im Gegenteil. Zeigt sie dem Arbeitgeber doch, dass Bewerber:innen ein tiefer gehendes Interesse am Unternehmen haben. Doch wie bringt man die Neugierde so rüber, dass das engagierte Interesse nicht gekünstelt wirkt, sondern echt und als Stärke wahrgenommen wird?

Was ist eigentlich Neugier?

Im Allgemeinen gilt Neugier als ungünstige Charaktereigenschaft. Dann etwa, wenn sich diese auf die Lebensumstände von Personen bezieht. Zu wissen, wie viel jemand verdient, wie viele Schulden jemand hat oder wie oft jemand geschieden wurde oder geheiratet hat, gehört in diese Kategorie. Sie dient häufig der Selbstbestätigung des oder der Neugierigen, schürt oftmals Vorurteile und führt nicht selten zu negativen Haltungen wie etwa Neid. In Bezug auf prominente Personen erfüllt der Boulevardjournalismus dieses Verlangen nach Informationen über die Schönen und Reichen.

Neugier bei Kindern = Wissbegierde

Ganz anders verhält es sich bei Kindern. Sie stellen viele Fragen, um ihren Wissensdurst zu stillen. Eltern und Erzieher:innen sind von allzu neugierigen Kindern zwar manchmal genervt, bewerten die Wissbegierde des Nachwuchses jedoch insgeheim positiv. Schliesslich soll aus den Kindern einmal etwas werden und wer nicht fragt, bleibt nun mal dumm.

Beruflich motivierte Neugier

Im Beruf ist Neugier etwas Positives. In technischen Berufen ist diese Charaktereigenschaft sogar essenziell. Ingenieur:innen oder Systementwickler:innen kämen niemals zu neuen Lösungen, wenn sie nicht neugierig wären und Neues ausprobierten. Neugier bringt Ideen hervor und aus Ideen können Lösungen entstehen. Hören wir doch immer wieder, dass viele, unser aller Leben bereichernde Erfindungen reine Zufallsprodukte sind. Sie wurden nicht im eigentlichen Sinne geplant, sondern entstanden oftmals aus purer Neugier ihrer Erfinder:innen.

Warum ist Neugier so entscheidend für deine Karriere?

Neugier im Bewerbungsprozess kann ein Karriere- und Erfolgsfaktor sein, denn sie signalisiert eine erhöhte Lernbereitschaft im Beruf. Gerade bei Führungskräften ist diese Charaktereigenschaft durchweg positiv besetzt, denn von ihnen werden neue Impulse und Ideen erwartet. Wenn du in deiner Bewerbung zum Ausdruck bringst, dass du neugierig auf neue Herausforderungen bist, hebst du dich deutlich von anderen Mitbewerber:innen ab.

Wie du deine Neugierde im Bewerbungsprozess glänzen lässt

Schreibe ruhig „expressis verbis“ in deiner Bewerbung, dass du neugierig bist auf dies und das, denn damit kannst du bei deinem potenziellen Arbeitgeber punkten. Wenn du in deiner Bewerbung bloss stur auf die einzelnen Skills des Stelleninserats eingehst, langweilst du die Personaler. Über deine Fähigkeiten und Qualitäten geben bereits der Lebenslauf und die Zeugnisse Auskunft. Da Wissen in unserer schnelllebigen Welt immer schneller veraltet, signalisierst du mit deiner zum Ausdruck gebrachten Neugier, dass du flexibel bist und dich gern neuen Herausforderungen stellst. Du bist bereit, deinen beruflichen Erfahrungshorizont laufend zu erweitern.

Die Kunst des Fragens: Neugierde im Vorstellungsgespräch gezielt einsetzen

Nicht nur das Interesse an der ausgeschriebenen Stelle sollte Ziel deiner Neugier sein, sondern auch das Unternehmen selbst. Wenn du dich bereits etwas schlau über die Unternehmenshistorie gemacht hast, frage ruhig nach Dingen, die du über den potenziellen Arbeitgeber noch wissen möchtest. Am wichtigsten sind natürlich „neugierige“ Fragen zum Stellenangebot selbst. Frage einfach nach der Erwartungshaltung der oder des Vorgesetzten für die kommenden Monate. Frage nach den Karrieremöglichkeiten und sei nicht gehemmt, nachzufragen, warum die Stelle vakant wurde oder was mit dem oder der Vorgänger:in passiert ist. Mit deinen Fragen zeigst du dein Interesse und dein Engagement. Vermeide hingegen schlechte Rückfragen. Das sind Fragen nach dem Gehalt oder nach Überstunden. Tritt im Vorstellungsgespräch selbstbewusst auf, aber sei nicht zu dominant.

Neugier als Karriereturbo: Mit diesen Strategien bleibst du am Ball

Wer neugierig ist, zeigt seine Bereitschaft, ständig dazuzulernen. Das bezieht sich nicht nur auf die konkrete Tätigkeit im Unternehmen, sondern auch auf die Sichtweisen von Kolleg:innen und Vorgesetzten. Nur durch ständigen Austausch mit ihnen kann eine Unternehmenskultur entstehen, die unterschiedliche Perspektiven zulässt, um zu den besten Lösungen zu gelangen.

Tipps und Tricks, um deine Neugierde im Arbeitsalltag lebendig zu halten

Suche den Kontakt zu Jüngeren

Die schnelllebige Zeit bringt ständige Veränderungen in technischer wie auch in kommunikativer Hinsicht. Jüngere sind viel näher an den neuesten Innovationen dran und von denen kannst selbst du als erfahrene:r Kolleg:in noch einiges lernen.

Sei offen für Neues

Nimm immer wieder neue Herausforderungen an und sei stets offen für Innovationen. Mache dir klar, dass keine Lösung ewig Bestand hat. Neue Technologien und Wertvorstellungen bringen neue Herausforderungen und suchen nach neuen Lösungen – so etwa beim Umgang mit KI und Produkten wie ChatGPT. Baue keine Denkblockaden auf.

Suche ständig nach neuen Erfahrungen

Neue Erfahrungen, auch auf fachfremden Gebieten, können dein Leben bereichern. Mit jeder neuen Erfahrung erweiterst du deinen Horizont und gewinnst neue Betrachtungsperspektiven. Sei offen dafür und verschliesse dich nicht.

 

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