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Nach Auszeit: So gelingt der Wiedereinstieg in den Job
Ganz egal, ob du eine Auszeit wegen Elternzeit, Pflege von Angehörigen, Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Sabbatical hattest, der Weg zurück in den Job ist im Grunde immer der gleiche. So kämpfen fast alle Arbeitnehmer nach einer Auszeit mit den gleichen Problemen. Daher solltest du deinen Wiedereinstieg gut planen.
Möchtest du nach einer längeren Auszeit wieder in die Arbeitswelt einsteigen, so ist es gut wahrscheinlich, dass dir diese sehr verändert vorkommen wird. Das kann bedeuten, dass du bereits den Prozess der Jobsuche bzw. des Bewerbens neu lernen musst. Auf unserem Job Coach findest du viele praktische Hilfestellungen zu diesem Thema,
Erste Überlegungen nach einer Auszeit
Wer längere Zeit weg von der Arbeitswelt war, neigt auch dazu, seine eigenen Fähigkeiten infrage zu stellen. Gleichzeitig könnte es aber auch sein, dass du während deiner Auszeit gewisse Fähigkeiten erlernt und Erkenntnisse erworben hast, die auch für deinen neuen Arbeitgeber relevant sein könnten.
Dabei kannst du dir folgende Fragen stellen: Was hat dich in deiner Auszeit verändert? Welche neuen Perspektiven und Werte hast du in dieser Zeit für dich entdeckt? Von welchen Erfahrungen profitierst du heute noch, die du ohne Auszeit nicht hättest machen können? Was hat dich zum Wiedereinstieg zu dem Job, den du jetzt suchst, geführt? Woher weisst du, dass du nun bereit bist, in ein Arbeitsverhältnis zurückzukehren? Schreibe dir alle Antworten auf diese Fragen dazu möglichst ausführlich auf. Suche dir übers Internet Gleichgesinnte und tausche mit ihnen Erfahrungen für den Wiedereinstieg aus. Dadurch bekommst du mitunter nicht nur wertvolle Tipps, sondern auch Kontakte. Wer weiss, vielleicht kannst du auf diese Weise Arbeitgeber kennen lernen, die Mitarbeitende auch mit Lücken im Lebenslauf einstellen?
Bewerbungsstrategien nach einer Auszeit entwickeln
Wenn du dir über diese Fragen im Klaren bist, hast du den ersten wichtigen Schritt bereits hinter dich gebracht. Für die nächsten Schritte solltest du deine Bewerbungsstrategie auf deine persönliche Situation abstimmen.
Arbeitsmarkt sondieren
Zunächst prüfst du, was deine Qualifikationen nach der Pause noch wert sind. Sind deine Kenntnisse immer noch auf dem aktuellen Stand? Werden deine Fähigkeiten nach wie vor noch nachgefragt? Das alles kannst du am besten herausfinden, wenn du dir die Stellenanzeigen dazu genau durchliest.
Qualifikationen auffrischen
Idealerweise hast du deine Auszeit dafür genutzt, um deine Qualifikationen nachweislich zu erhalten oder dich weiterzubilden. Stellst du bei deiner Recherche Defizite fest, so solltest du dich unbedingt für eine Fort- oder Weiterbildung entscheiden. Denn mit offenkundigen fachlichen Mängeln wird heute kaum mehr ein Bewerber eingestellt.
Solltest du dich für einen komplett neuen Beruf entschieden haben oder vor dem beruflichen Wiedereinstieg einen höheren Bildungsabschluss nachholen wollen, dann wirst du auf dem Markt der Bildungsmöglichkeiten ein umfangreiches Angebot finden. Was viele nicht unbedingt wissen: Manche Berufsausbildungen sind auch in Kombination mit einer Teilzeitstelle möglich, wobei eine Umschulung für einen komplett neuen Beruf allerdings gewöhnlich mindestens zwei bis drei Jahre erfordert.
Deutlich schneller kannst du dich weiterqualifizieren, indem du im Umfeld deiner früheren Tätigkeit neue Kompetenzen aufspürst. Heute sind ganz besonders Bewerbende gefragt, die über Kenntnisse rund um das Thema Digitalisierung verfügen. Apropos, IT-Wissen ist beinahe für jede Branche relevant. Damit kannst du deine Chancen auf einen erfolgreichen Wiedereinstieg erheblich steigern!
Zum alten Arbeitgeber zurück
Falls du wieder in deinem ehemaligen Unternehmen tätig sein möchtest, ist es ratsam, dass du bereits während deiner Auszeit den Kontakt zu ein paar Kollegen und Entscheidern hältst. So bleibst du auf dem Laufenden. Vielleicht ist es auch möglich, Urlaubsvertretungen zu übernehmen oder im Krankheitsfall einzuspringen.
Kleiner Tipp: Nimm auch während deiner Auszeit hin und wieder an betrieblichen Fortbildungen teil. Damit demonstrierst du nicht nur dein Interesse und Engagement, sondern sammelst auch wertvolle Insider-Kenntnisse. Je näher dann dein beruflicher Wiedereinstieg rückt, desto intensiver solltest du den Kontakt mit deinem Arbeitgeber pflegen. Sollte diese Vorgehensweise nicht möglich sein, so kann dein ehemaliger Arbeitgeber immer eine gute erste Adresse sein. Dieser kennt dich bereits und hat dich hoffentlich in guter Erinnerung behalten. Selbst wenn er dir aktuell keine offene Stelle anbietet kann, könntest du anfragen, ob es eventuell Vakanzen für andere Positionen gibt.
Alternativen zum Vollzeitjob
Stellt es sich heraus, dass ein Wiedereinstieg in den Vollzeitjob beschwerlicher ist als du dachtest, solltest du rechtzeitig über Alternativen nachdenken. Damit sind Arbeitsverhältnisse gemeint, in denen du die Möglichkeit erhältst, wieder Berufserfahrung zu sammeln und deine Fähigkeiten in der Berufswelt zu testen. Eine gute Möglichkeit wäre ein Teilzeitjob. Damit kannst du zumindest deinen Lebensunterhalt sichern und aus dieser Position heraus dich auf einen anderen Job bewerben. Du schnupperst wieder Arbeitsluft und erprobst deine Fähigkeiten.
Eine gute Option kann fürs Erste wäre ebenso die Arbeit als Freelancer in einer freiberuflichen Tätigkeit. Auf diese Weise kannst du vielfach auch mehr Erfahrungen sammeln, als das bei einem herkömmlichen Vollzeitjob möglich ist. Vielleicht willst du in Zukunft keinen Chef mehr haben, sondern gleich vollständig selbstständig arbeiten und dein eigenes Unternehmen gründen. Diese Option steht dir natürlich immer offen. Vorausgesetzt, du hast eine tragfähige Geschäftsidee. Es empfiehlt sich, an Gründer-Beratungen teilzunehmen oder auch Infomaterialien der Schweizer Industrie- und Handelskammern (SIHK), der staatlichen Einrichtungen oder von anderen Institutionen einzuholen.