Kündigung | Jobwechsel
Kündigung erhalten? 10 Dinge, die du beachten musst
Eine Kündigung zu erhalten ist immer eine schmerzhafte Erfahrung. Um schnell über sie hinwegzukommen und ein neues Kapitel aufzuschlagen, hilft der Blick in die Zukunft. Folgend haben wir eine Auswahl von Dingen, die du beachten solltest, wenn du ein Kündigungsschreiben erhältst.
1. Haltung bewahren
Eine Kündigung kann manchmal einen Konflikt auslösen. Das kommt vor allem häufig vor, wenn der Arbeitgeber seine Gründe auf verletzliche Weise oder zu direkt mitteilt. Häufig aber auch, wenn der Arbeitnehmer diese schlecht aufnimmt. In jedem Fall gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren. Es schadet nur deiner weiteren Karriere, wenn du dich im Ton vergreifst oder wegen einer vergangenen Geschichte deinem Vorgesetzten jetzt Vorwürfe machst. Das ist insbesondere von Bedeutung, weil dein potenzieller zukünftiger Arbeitgeber deinen jetzigen Vorgesetzten kontaktieren könnte und du deinen ehemaligen Arbeitgeber immer auch als Referenzquelle benötigst. Darum ist es wichtig, Haltung zu bewahren und einen guten letzten Eindruck zu hinterlassen. Vergiss ausserdem nicht, dich richtig von deinen alten Kollegen zu verabschieden (z.B. mit einem kleinen Abschiedsapéro), um einerseits die Wogen zu glätten und andererseits dein Netzwerk zu pflegen.
2. Arbeitszeugnis verlangen
Wenn du ein Unternehmen verlässt – egal aus welchem Grund – hast du immer das Recht auf ein Arbeitszeugnis. Das Arbeitszeugnis ist ein Beleg für die Erfahrungen, die du im Unternehmen gesammelt hast. Es zählt deine Aufgaben auf, die du im Unternehmen wahrgenommen hast, bewertet deine Leistung, gibt Auskunft über deine Eignung und über dein Verhalten. Falls du mit deinem Arbeitszeugnis unzufrieden sein solltest, weil es ungenau ist, Fehler enthält oder ein negatives Bild von dir zeichnet, dann hast du das Recht, dass es angepasst wird. Denke auch daran, nach einem Empfehlungsschreiben von einem deiner direkten Vorgesetzten zu Fragen, da es bei zukünftigen Bewerbungen der ausschlaggebende Punkt sein könnte, warum du eine Stelle erhältst. Achtung: Das Empfehlungsschreiben und das Arbeitszeugnis dürfen nicht von der gleichen Person verfasst werden.
3. Sich beim RAV melden
Spätestens am ersten Tag deiner Arbeitslosigkeit musst du dich beim regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) deines Wohnortes melden. Dort hast du die Möglichkeit zu prüfen, ob die erhaltene Kündigung ordnungsgemäss ist, oder von wertvollen Ratschlägen bei der Suche nach einer neuen Stelle zu profitieren. Vergiss nicht, wenn du zum RAV gehst, deine ID, deinen AHV-Ausweis, deinen Lebenslauf, deine Arbeitszeugnisse und dein Kündigungsschreiben mitzunehmen. Ausländerinnen und Ausländer müssen zudem an ihre Aufenthaltsbewilligung oder ihren Ausländerausweis denken.
4. Gründe der Kündigung verstehen
Dieser Schritt ist wahrscheinlich der schwierigste bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber. Aber um Erfahrung zu sammeln und für die Zukunft zu lernen, solltest du verstehen, warum es dazu kam. War es wegen der angespannten Beziehung zum Chef? Entsprach deine Leistung nicht den Erwartungen des Arbeitgebers? Gab es gegen dich ein Disziplinarverfahren? Oder handelte es sich um eine Entlassung im Zusammenhang mit der aktuellen Wirtschaftslage? Wenn du dir über die Gründe im Klaren bist, kannst du besser in ein neues Arbeitsleben starten und aus eventuellen Fehlern lernen bzw. an deinen Fähigkeiten arbeiten. Denke auch daran, dass jede und jeder einmal davon betroffen sein kann.
5. Neues Ziel setzen
Eine Entlassung kann auch eine gute Gelegenheit sein, deine Karriere neu auszurichten, indem du deinen Beruf oder sogar deine Branche wechselst. Wenn dein alter Job nicht (mehr) zu dir passte, könnte eine Kündigung also der perfekte Zeitpunkt sein, um dich beruflich neu zu orientieren. Fehlt es dir an der nötigen Ausbildung, so kann das RAV dir mit einer breiten Palette von Kursen weiterhelfen, um dich beruflich weiterzuentwickeln, Sprachkenntnisse zu verbessern oder dich selbstständig zu machen. Auch wenn du mit einer früheren Arbeitsstelle zufrieden warst, kann diese Zwischenzeit eine gute Gelegenheit sein, Weiterbildungen zu machen und deine Fähigkeiten auf das nächste Level zu heben.
6. Rhythmus beibehalten
Hast du eine Bilanz über deine alte Arbeitsstelle gezogen? Kennst du die Gründe für deine Entlassung? Dann hält dich nichts mehr auf, dich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle zu machen. Der erste Schritt besteht oft darin, deine Bewerbungsunterlagen auf den neusten Stand zu bringen. In einem zweiten Schritt ist es ratsam, systematisch nach neuen Arbeitsstellen in deiner Region zu suchen. Mithilfe von Online-Stellenportalen kannst du dir einen Job-Alarm erstellen, der dich entsprechend deiner Kriterien über neue Stellenangebote informiert. Falls du bei der Suche nach einem neuen Job merkst, dass du deine Motivation verlierst, dann sprich unbedingt mit deiner Familie und deinen Freunden darüber und lass dir helfen.
7. Alten Arbeitgeber nicht kritisieren
Wenn man sich bei einer Kündigung ungerecht behandelt fühlt, hegt man nicht selten einen Groll gegen den ehemaligen Arbeitgeber. Versuche diese Haltung aber zu vermeiden. Viel hilfreicher und konstruktiver für deine Karriere ist es, professionell zu bleiben diplomatisch auszudrücken, warum das Arbeitsverhältnis beendet wurde. Vor allem bei deinem nächsten Vorstellungsgespräch. Schlecht über den alten Arbeitgeber und die ehemaligen Kollegen zu sprechen, ist ein Fauxpas, der dir mit Sicherheit keine neue Stelle verschaffen wird.
8. Netzwerk aktivieren
Aktiviere dein Netzwerk, um eine neue Stelle zu finden. Eine Kündigung kann Gefühle wie Angst oder Unbehagen auslösen. Versuche diese negativen Gefühle zu überwinden, damit du einen guten Neustart hinlegst. Lass dein Umfeld wissen, dass du auf der Suche nach einem neuen Job bist. So öffnen sich neue Türen und du wirst vielleicht schon bald interessante Möglichkeiten wahrnehmen können.
9. Sparsam sein
Zu Beginn deiner Arbeitslosigkeit solltest du wissen, was deine Fixkosten sind. Mit einer genauen Übersicht über deine finanziellen Mittel fällt es dir viel einfacher diese Zeit ohne finanzielle Engpässe zu überstehen. Anstatt einer Reinigungskraft kümmerst du dich also lieber selbst um den Haushalt und anstelle eines netten Abends im Restaurant kochst du dir lieber etwas Leckeres zu Hause. Denke auch daran Abonnements zu kündigen, die du nicht mehr wirklich brauchst, oder an weitere Möglichkeiten, um deine Fixkosten zu senken.
10. Optimistisch in die Zukunft blicken
Das Beste liegt noch vor dir! Während der Arbeitslosigkeit hilft es besonders, optimistisch zu bleiben. So findest du die nötige Motivation, um täglich nach Stellenangeboten zu suchen. Eine positive Einstellung ist oft unerlässlich, um bei der Jobsuche effektiv zu sein und bei einem Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck zu wecken. Selbstvertrauen kann man sich täglich antrainieren. Und so kann es dann auch bald mit dem neuen Job klappen.