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Kranke Mitarbeiter im Büro – Ein (nicht allzu ernst gemeintes) Votum zum Wohle der Gesundheit

Wer kennt sie nicht, die Teamkollegen, die trotz Erkältung und Fieber eifrig zur Arbeit kommen – auch wenn sie dort nicht mehr zustande bringen, als ein Koalabär, der zu viel Eukalyptus gegessen hat. Wer sich nun fragt, wie man sich kranken Mitarbeitern gegenüber zu verhalten hat, dem kann ich folgende Ratschläge geben.

 Muss man immer Gesundheit wünschen, wenn der erkältete Arbeitskollege mit seiner Rotznase den ganzen Tag niest?

Man sollte einer kranken Person maximal drei Mal Gesundheit wünschen. Das erste Mal zeigt, dass man sich um die Gesundheit seiner Arbeitskollegen sorgt. Das zweite Mal zeigt, dass das erste Mal kein Versehen war, sondern man es wirklich ernst meint. Und das dritte Mal – nun, alle guten Dingde sind eben drei. Wenn nun aber alle jedes Mal Gesundheit wünschen, wo käme man da hin? Eine einfache Rechnung: Wenn in einem Büro zwei von zehn Angestellten alle 15 Minuten niessen, ergibt das bei einem achteinhalb-Stunden Tag 68 Niesser. Wünscht zusätzlich noch jeder Arbeitskollege jedes Mal Gesundheit, würde man sage und schreibe 612 Mal pro Tag Gesundheit hören. Und wer käme bei all der Freundlichkeit noch zum Arbeiten?

 

Sollte man den kranken Arbeitskollegen gute Besserung per Mail oder WhatsApp wünschen?

Man darf ruhig mal eine gute Besserung per Mail oder WhatsApp wünschen. Trotzdem kommt das immer darauf an, wie nahe man dem Arbeitskollegen steht. Wer auch privat viel zusammen unternimmt, wirkt nicht unbedingt bizarr, wenn er eine gute Besserung per WhatsApp wünscht. Für alle anderen reicht ein „Gute Besserung“ im Team-Gruppenchat oder per Mail vollkommen aus. Wer nichts schreibt, muss sich nicht schlecht fühlen – manchmal vergisst man eine Nachricht zu schreiben oder hat schlicht keine Zeit.


Interessanter Fakt am Rande

In der Schweiz sind die krankheitsbezogenen Absenzen in den letzten fünf Jahren von 3,5% auf 4% gestiegen. Das bedeutet, dass jeder 25. Mitarbeitende krank geschrieben ist. Offen bleibt, ob einfach mehr Arbeitnehmende eingesehen haben, dass sie sich schneller erholen, wenn sie sich schonen.

erhöhung von krankheitstagen in tabelle

Die Anzahl krankheitsbedingter Absenzen ist seit 2012 um mehr als 50’000 gestiegen. Quelle: BfS


 

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Und kann man dem Kollegen sagen, er soll doch endlich mal nach Hause gehen, weil er sonst alle ansteckt oder hat man da die Klappe zu halten?

Wir tolerieren kranke Arbeitskräfte viel zu häufig. Man sollte an das Wohl des Arbeitnehmenden und des Teams denken, zu seiner Meinung stehen und der kranken Person höflich aber bestimmt sagen, dass sie heimgehen soll, um sich auszukurieren. Und dann sollte man hoffen, dass die Bakterien und Keime nicht zu stark verteilt worden sind, sodass sich alle anderen Teammitglieder anstecken und das Büro zur Quarantänen-Zone erklärt werden muss. In diesem Sinne: Danke, aber nein danke.  Danke für den Einsatz und die Motivation und nein danke zur Weiterverbreitung der Krankheitserreger.

 

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