Bewerbungsgespräch | Bewerbung nachfragen
Körpersprache – was verrätst du unbewusst über dich?
Der erste Eindruck ist enorm wichtig, wenn wir einen neuen Menschen kennenlernen. Innert 150 Millisekunden entscheiden wir, ob wir uns gut gesinnt sind oder nicht. Ausschlaggebend dafür ist die Körpersprache, die wir unbewusst aussenden. Um bei einem Vorstellungsgespräch von Anfang an zu überzeugen, solltest du darauf achten, welche Signale du mit deiner Körpersprache aussendest. Diese kannst du auch trainieren.
Wichtig ist eine selbstbewusste Körperhaltung
Monika Matschnig, eine Expertin zum Thema Körpersprache, rät, sich zuerst einmal klar zu machen, was ein Personaler im Vorstellungsgespräch von einem erwartet. Gefragt sind offene und selbstbewusste Persönlichkeiten, die motiviert nach vorne streben. Diese Eigenschaften kannst du bei der ersten Begegnung mit deiner Körperhaltung ausdrücken. Eine selbstbewusste Körperhaltung kannst du gut zu Hause vor dem Spiegel üben:
- Stelle dich gerade hin, deine Beine sind etwa schulterbreit auseinander.
- Dann lässt du die Hände locker seitlich nach unten hängen.
- Balle die Hände zur Faust und strecke die Daumen nach aussen.
- Wenn du jetzt die Daumen nach vorne drehst, streckt sich automatisch dein Brustbein, dein Kopf hebt sich und die Schultern wandern nach hinten und unten. Du hast jetzt die perfekte Körperspannung. Wenn du diese aufrechte Körperhaltung öfter übst, bekommst du schnell ein Gefühl dafür und kannst sie auch im Alltag leicht wieder abrufen.
Mimik – Gesichtsausdruck lesen
Dein Gesichtsausdruck ist für den Verlauf eines Gespräches enorm wichtig. Du solltest mit deiner Mimik Offenheit und Interesse symbolisieren. Doch welche Gesichtszüge stehen für diese Haltung?
Der Mensch hat 26 Gesichtsmuskeln, acht davon sind für die Mimik verantwortlich. Dazu gehören Stirnmuskeln und Muskeln rund um die Augen und den Mund. Diese drei Gesichtspartien ergeben zusammen deinen mimischen Ausdruck. Instinktiv erkennt ein Mensch hier die Gefühle seines Gegenübers.
Ein echtes Lächeln beispielsweise, kannst du auch an den Augen sehen. Nur wenn sich hier die Lachfältchen zeigen, stimmt die Emotion hinter dem Lächeln.
Auch die Lippen sagen viel darüber aus, was in einem Menschen vorgeht. Gespitzte Lippen sprechen zum Beispiel dafür, dass ein Mensch konzentriert über etwas nachdenkt. Das Lecken der Lippen zeigt dir im Bewerbungsgespräch an, dass dein Gesprächspartner gedanklich etwas prüft, zum Beispiel: Ist das Angebot für mich geeignet, stimmt die Bezahlung, sind die Angaben im Lebenslauf korrekt?
Den Gesichtsausdruck kannst du auch zu Hause vor dem Spiegel üben. Probier einfach einmal aus, wie es sich anfühlt, wenn du lächelst, deine Stirn runzelst oder deinen Mund bewegst.
Die Augen sind der Spiegel zur Seele
Wusstest du, dass deine Augen sehr viel über deine Gedankenwelt verraten? Wenn du beispielsweise in einem Gespräch etwas rational darstellst, wandert dein Blick für einen kurzen Moment nach oben, in Richtung Kopf. Wenn du dagegen emotional über eine Sache sprichst, wandert dein Blick in Richtung Bauch. Der Blick verrät also im Gespräch, wo die Aussagen des Gegenübers herkommen. Sind sie in der Ratio oder der Emotion entsprungen.
Ein Beispiel: Der Personaler fragt dich, was dich dazu bewogen hat, dich zu bewerben. Wenn du jetzt sagst: „Ich empfinde die Stelle als tolle Herausforderung“, und nach unten blickst, kommt die Aussage eher spontan aus dem Bauch und ist von wahren Emotionen geprägt. Ein Blick nach oben spricht eher für eine zurechtgelegte Antwort, die nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen muss. Über die Augenstellung kannst auch du gut ablesen, was dein Gesprächspartner wirklich denkt.
Die geheime Botschaft der Hände
Mit deiner Finger- und Handhaltung kannst du im Gespräch ganz subtil deine Aussagen stützen. Generell solltest du alle Stellungen vermeiden, bei denen deine Finger auf dein Gegenüber zeigen. Unbewusst wird das als Angriff interpretiert. Beide Hände nach oben auf den Tisch gelegt zeigt dagegen eine offene Verhandlungsbereitschaft. Versuche einmal, darauf zu achten was passiert, wenn Menschen nervös werden. Viele fangen an, sich den Ringfinger zu reiben. Solche Gesten solltest du vermeiden. Die Hand unter dem Kinn mit angewinkeltem Zeigefinger davor deutet auf entschlossene Handlungsbereitschaft hin. Liegt der Zeigefinger über dem Mund, heisst das eher: „Ich will etwas verschweigen“.
Die richtige Sitzhaltung
Wenn du mit dem Recruiter am Tisch Platz genommen hast, solltest du möglichst wieder auf eine aufrechte Haltung achten, Hände auf den Tisch. Möchtest du wissen, ob dein Gegenüber dir wohlgesonnen ist, dann schau auf seine Fussspitzen. Zeigen sie zu dir, ist alles okay. Zeigen sie von dir weg, musst du wohl noch etwas mehr Überzeugungsarbeit leisten.
Wenn du dich auch auf Fragen bestens vorbereiten möchtest, haben wir dir hier alles zusammengestellt, was du wissen musst.
Willst du noch mehr zum Thema Körpersprache lernen? Stöbere in Monika Matschnigs Büchern: http://www.matschnig.com/shop/buecher/
(Bild: cuiyan Liu, Stocksy)
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