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Jobsuche im Alter – eine Erfolgsstory
Wie schwierig sich die Jobsuche vor allem bei älteren Personen gestaltet, haben wir bereits in mehreren Beiträgen behandelt. Dabei haben wir auch über Andreas berichtet, der trotz hoher Qualifikation nur Absagen erhielt. Heute erzählt Andreas, wie es ihm gelungen ist, trotz «50+-Problem» einen Job zu finden, und wie er auf seine Jobsuche zurückblickt.
Andreas Herold, ich habe dich im Oktober 2016 interviewt und du hast über die Schwierigkeiten bei der Jobsuche als älterer Arbeitnehmer berichtet. Jetzt aber hast du gute Nachrichten.
Ja. Ich habe nach langer Jobsuche endlich eine neue Stelle gefunden!
Herzliche Gratulation! Kannst du uns kurz beschreiben, was du gefunden hast?
Es handelt sich um eine Psychotherapiestelle in einer psychiatrischen Ambulanz in Aarau. Es entspricht also dem, was ich früher gemacht habe, was ich kann und gerne mache.
Schön, dass du etwas in deinem Bereich gefunden hast! Was war deiner Meinung nach der entscheidende Punkt, dass es nach so langer Zeit und so vielen Absagen dann geklappt hat?
Das Unternehmen wollte jemand, der älter und erfahrener ist. Denn alle anderen dort sind zwischen 30 und 40 Jahre alt und so war es ihnen ein Anliegen, jemanden im Team zu haben, der mehr Erfahrung mitbringt.
In diesem Fall war dir dein Alter, das sonst oft nachteilig war, sogar nützlich. Wie viele Bewerbungen und Jobinterviews waren nötig, bis du endlich eine Zusage bekamst?
Sehr viele. Ich habe mich über zwei Jahre lang beworben, wobei ich insgesamt um die 400 Bewerbungen geschrieben habe. Zu Vorstellungsgesprächen wurde ich jedoch nur etwa fünf Mal eingeladen.
Das Unternehmen wollte jemand, der älter und erfahrener ist.
Fühlst du dich im neuen Job wohl?
Ja, es gefällt mir sehr gut. Seit ich meinen neuen Job ausübe, ist mein Leben wieder ausgeglichener und natürlich auch finanziell wieder stabiler.
Wie ist es dir gelungen, in der langen Zeit der Arbeitslosigkeit und Arbeitssuche die Motivation nicht zu verlieren und immer weiterzumachen?
Es war mir im Vorhinein klar, dass ich aufgrund meines Alters wenig Chancen hatte. Deshalb habe ich meine Erwartungen bewusst geringgehalten, um nicht enttäuscht zu werden. Ich habe mich immer wieder beworben und versucht, Absagen nicht persönlich zu nehmen oder mir gross Gedanken darüber zu machen. Es war mir ja klar, dass es in den meisten Fällen aufgrund des Alters war.
Würdest du im Nachhinein bei den Bewerbungen bzw. bei der Jobsuche etwas anders machen?
Das Alter kann ich ja nicht ändern und deshalb brauchen ältere Arbeitssuche besonders viel Geduld. Vielleicht hätte ich mehr anrufen und nachfragen sollen.
Man sollte sich durch das viele Bewerben nicht aus der Ruhe bringen lassen oder nervös werden.
Was kannst du älteren Arbeitnehmern raten, die – so wie du – so lange auf Jobsuche sind?
Ich glaube, es braucht viel Zeit und Geduld. Je mehr und länger man sich bewirbt, desto höher ist die Chance, dass man irgendwann was findet. Man sollte sich durch das viele Bewerben nicht aus der Ruhe bringen lassen oder nervös werden. Neben der konstanten Jobsuche ist es auch wichtig, einer Beschäftigung nachzugehen und das Leben so gut wie möglich zu geniessen. So einfach es klingen mag: Lass den Kopf nicht hängen und bewirb dich weiter!
Man sieht an dir, dass sich deine Geduld und positive Einstellung bezahlt gemacht haben. Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft und wünschen unseren Lesern viele Erfolgsgeschichten wie die deinige!