Lohn | Benefits
Handwerksberufe: so viel verdient man in der Schweiz
Handwerkliche Berufe hatten immer schon enorm grosse Wichtigkeit – und das bereits lange bevor es Bürojobs überhaupt gab. Aber wie sieht der finanzielle Aspekt in diesen körperlich oft herausfordernden Berufen aus? Im Rahmen unserer Lohnanalyse haben wir ausgewertet, welches die am besten und schlechtesten bezahlten Jobs sind.
Wo liegt der Medianlohn in der Schweiz?
Der Schweizer Median-Lohn lag bei CHF 6’538 im Monat (2018 laut Lohnstrukturerhebung vom Bfs – neuere Daten gibt es noch nicht). Das heisst, dass die Hälfte aller Schweizerinnen und Schweizer mehr verdiente und die andere weniger. Ärztinnen und Finanzchefs gehören mit über CHF 9’000 monatlich zu den Topverdienenden im Lande, während Chauffeure und Hilfsarbeiterinnen das Schlusslicht bilden. Handwerkliche Berufe und Nichtbüro-Jobs liegen auf der Lohnskala irgendwo dazwischen, tendenziell aber eher in der unteren Hälfte.
Zu den gutverdienenden Handwerksberufen und Nichtbüro-Jobs zählen: Polizisten, Poliere und Bauleiterinnen. Mehr als die Hälfte von ihnen verdienen deutlich über CHF 7’000 im Monat. Mit einem guten Lohn dürfen auch Fachkräfte mit technischer oder mechanischer Ausbildung rechnen. Sowohl Löhne von Elektro-, Service– und Betriebstechnikern als auch von Maschinen-, Elektro– und Feinmechanikerinnen sind in der oberen Hälfte der «Blue-Collar-Jobs» zu finden.
Pflegeberufe leicht über dem Medianlohn
Mit der Pandemie wurden wir auch alle daran erinnert, welche Berufe systemrelevant sind. So kam auch immer wieder die Lohnfrage im Gesundheitssektor zur Sprache. Unsere Analyse hat gezeigt, dass Pflegefachkräfte mit CHF 6’634 im Monat über dem Medianlohn liegen. Mit CHF 8’292 profitieren Apothekerinnen und Apotheker von deutlich höheren Gehältern. Der Lohn von Physiotherapeuten entspricht in etwa dem Schweizer Medianlohn. Allgemein kann man davon ausgehen, dass Pflegeberufe in den nächsten Jahren eine positive Lohnentwicklung erleben werden, nicht zuletzt auch weil die Krise gezeigt hat, wie unverzichtbar sie sind.
Berufe mit eher schlecht bezahlten Löhnen
Mit deutlich weniger Lohn müssen sich Chauffeure, Hilfsarbeiterinnen, Landschaftsgärtner, Konditorinnen und Lageristen begnügen. Bei ihnen liegt der Median unter CHF 5’800. Auch Köche und Köchinnen, Monteurinnen, Metzgerinnen und Zimmermänner schneiden im Schnitt alle etwas schlechter ab.
Die Tourismus- und Gastronomiebranche sind von der Coronakrise besonders stark betroffen. Aber in diesen Bereichen wurde auch schon davor eher tiefere Löhne ausbezahlt. Im Vergleich zu anderen Nichtbüro-Jobs sind die Gehälter von Serviceangestellten und Kellnern alle in der unteren Hälfte vorzufinden. Auch auf dem Bau drücken die Löhne eher nach unten. So haben Boden- und Plattenleger, Malerinnen und Maurer vergleichsweise bescheidene Löhne.
Mehr Geld in Grossunternehmen
Wer möglichst viel Geld verdienen will, sollte sich für eine Stelle in einem Grossunternehmen bewerben. Dort sind die Löhne durchschnittlich um 10% höher als in vergleichbaren Positionen in kleinen Unternehmen. Viele schätzen aber in solchen Betrieben den oft grösseren Handlungsspielraum und die weniger starren Hierarchien.
Übrigens: Bei einer Online-Befragung durch jobs.ch gaben mehr als die Hälfte der Unternehmen an, den Mitarbeitenden keine Lohnerhöhung zu geben. Das schien für die Mitarbeitenden nicht überraschend gewesen zu sein. Vier Fünftel der befragten Angestellten gaben an, dass sie für das Jahr 2021 keine Lohnerhöhung erwarten.