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Freelancing vs. Festanstellung: Pro & Contra

Hast du genug vom Büro, dem Abteilungsleiter, mit dem du nicht einer Meinung bist, und der ganzen Unternehmensstrategie? Dann gibt es eine Lösung: Freelancing! Dabei kannst du dir deine Arbeitszeiten selbst einteilen, deine Kunden und Projekte aussuchen, du triffst alle Entscheidungen alleine und musst dich nach keinem Vorgesetzten oder Team richten. Besonders in den letzten Monaten, in denen man viel zusätzliche Freizeit zuhause hatte, haben viele Menschen an ihren Hobbys “gearbeitet”. Einige hatten so viel Spass daran, dass sie nun ernsthaft überlegen, selbstständig zu werden und ihr Hobby zum Beruf zu machen. Aber so einfach ist es leider nicht. Hier findest du einige Punkte, die du beachten solltest.

Ein Gastbeitrag von Louise Koeckhoven

Festanstellung

Auch wenn du von der fehlenden Flexibilität deiner Fixanstellung genug hast, solltest du die Vorteile einer Anstellung nicht ganz ausser Acht lassen. Wenn du für ein Unternehmen arbeitest, bist du finanziell abgesichert, du hast ein fixes Einkommen, eine Versicherung, eine Pension und ein Budget für Weiterbildungen. Darüber hinaus hast du viele Möglichkeiten zum Netzwerken, du lernst von anderen und hast auch ein besseres Sozialleben. Allerdings wird die Arbeitsfreude getrübt, weil du immer den Stress hast, zu bestimmten Uhrzeiten im Büro zu sein, der Firmenpolitik und der Meinung des Abteilungsleiters zu entsprechen und all das zu tun, was andere von dir wollen. Das gilt natürlich nicht für alle von uns. Manche Menschen können ihr Potenzial nur durch Struktur und Sicherheit entfalten.

Freelancing

Freelancing hat viele Vorteile; du kannst (theoretisch) arbeiten, wann und wo du willst, du kannst dir Projekte aussuchen, die deinen Karrierezielen oder deinen persönlichen Vorlieben entsprechen, und du kannst direkt mit den Kunden zusammenarbeiten. Du kannst dir deine Träume erfüllen und kreativ sein, ohne Einschränkungen von Vorgesetzten. Bitte denk aber daran, dass es zwar grossartig klingt, wenn du deinen festen Job aufgibst und dich nur mehr auf Freelance-Jobs konzentrierst, aber es auch ein Risiko sein kann. Du bist dann finanziell nicht abgesichert und bist für alles alleine verantwortlich. Ausserdem kannst du dir am Anfang die Aufträge nicht aussuchen, sondern musst froh sein, wenn du überhaupt gleich genug Aufträge bekommst. Auch wenn du dir die Arbeitszeiten aussuchen kannst, so wirst du oft lange Arbeitsschichten einlegen müssen, um Deadlines einzuhalten. Darüber hinaus musst du dir deine eigenen Grenzen setzen, was Arbeitszeiten und Arbeitsdruck betrifft, du musst deine Preise aushandeln, dich an Zeiten gewöhnen, in denen nicht so viel Arbeit reinkommt und du trägst die volle Verantwortung für all deine Projekte. Dein (ursprünglich) entspannendes Hobby wird dann auch immer stressiger, wenn du nebenbei nach Arbeit Ausschau halten musst.

In der Schweiz ist Freelancing ziemlich einfach. Dieser Artikel zeigt dir, worauf du als Freelancer in der Schweiz achten musst.

Was Freelancer in der Schweiz beachten müssen Mehr Erfahren

Warum nicht Festanstellung und Freelancing kombinieren?

Der Druck und Freiheitsmangel einer Fixanstellung, aber auch der Druck und der permanente Stress eines Freelancing-Jobs könnten deine Kreativität blockieren und das Risiko von Misserfolg erhöhen. Daher schlage ich vor, du versuchst, beides zu kombinieren.

Wenn du Teilzeit oder Vollzeit arbeitest, bekommst du (einen Teil) der Vorteile einer Anstellung wie Weiterbildungen, geregelte Tätigkeiten und (zumindest etwas) finanzielle Stabilität. Darüber hinaus bist du flexibel und hast Zeit, dich um deine eigenen Geschäfte zu kümmern. Natürlich wäre Teilzeit hier die bevorzugte Wahl, weil du damit mehr Zeit für dein zweites Standbein hättest, aber auch Vollzeit könnte funktionieren, wenn du mit deinen Kunden klare Deadlines vereinbarst, die du einhalten kannst, indem du an den Abenden und am Wochenende arbeitest. Aber versuche dir ein Zeitlimit für dein Unternehmen zu setzen, um erfolgreich zu sein, denn einen Vollzeitjob mit Freelancing zu kombinieren, kann sehr anstrengend sein.

Natürlich gibt es bei einer Kombination von Festanstellung und Freelancing gewisse Schwierigkeiten. Du solltest dir deinen eigenen Zeitplan erstellen und darauf achten, dass du nicht zu viel Stress aufbaust. Du musst eventuell auf einige Kunden verzichten, weil du nicht genug Zeit haben wirst, für sie zu arbeiten. Was das Finanzielle betrifft, so solltest du dich nach deinen Besteuerungsmodalitäten erkundigen und du wirst nicht so leicht eine Hypothek bekommen. Darüber hinaus musst du deinen Nebenjob von deinem Vorgesetzten genehmigen lassen, und du wirst akzeptieren müssen, dass es schwieriger wird, die Karriereleiter im Unternehmen, für das du arbeitest, hochzuklettern, da Teilzeit-Mitarbeitende weniger Chancen haben, befördert zu werden.

Auch wenn du auf all die oberhalb erwähnten Dinge achten musst, denke ich, dass die Kombination aus Fixjob und Freelancing die perfekte Mischung für den Anfang ist, da du auf diese Art kreativ sein kannst; du hast nicht den totalen Druck, Geld verdienen zu müssen und du kannst dir leichter ein Netzwerk aufbauen. Allerdings hast du immer noch einen gewissen Druck, dein Geschäft am Laufen zu halten, damit du dein niedriges Fixgehalt aufstockst, was dich davon abhält, faul zu sein, dich zu langweilen oder alles auf den nächsten Tag zu verschieben.

Louise Koeckhoven arbeitet seit 5 Jahren in der Personalbeschaffung und Entwicklung und ihre Mission ist es, andere darin zu bestärken, die Extrameile zu gehen. Sie stammt aus den Niederlanden und lebt seit fast 3 Jahren in der Schweiz. Louise Koeckhoven weiss, wie man seine Schwächen bekämpft, indem man sich auf seine Stärken fokussiert, und wie man traditionelle Denkmuster durchbricht, indem man von neuen Personen und Kulturen lernt.

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