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Der perfekte Lebenslauf aus den Augen eines JobCoaches

Als JobCoaches von NewPlacement beraten wir Jobsuchende dabei, ihren Bewerbungsprozess zu optimieren. Im Laufe der Zeit haben wir bereits Tausende von Lebensläufen gesehen und die häufigsten Fehler von Bewerbenden gesammelt.

Fehler Nr. 1 – Nur von sich aus gehen

Viele Bewerbende gehen primär von sich aus, ohne die Anforderungen der Stelleninserate wirklich sauber zu analysieren und darauf einzugehen.

Viele begnügen sich damit, den eigenen Werdegang umgekehrt chronologisch abzubilden, ohne sich explizit zu überlegen, welche Informationen für das Gegenüber wirklich relevant sind. Oft sehen wir Lebensläufe, die zu viel oder zu wenig Informationen beinhalten und somit für andere nicht zwingend verständlich und nachvollziehbar sind. Ein typisches Beispiel für zu wenig Information sind Lücken bei der Berufserfahrung oder bei den Weiterbildungen. Solche Lücken bieten oft negativen Interpretationsspielraum für Recruiter:innen und sind deshalb potentielle Risiken für Bewerbende, die es aktiv zu bearbeiten gilt.

Was hier oft vergessen geht, ist die Überprüfung, ob diese Informationen in dieser Form förderlich oder eher hinderlich für den neuen angestrebten Job sind und somit eine strategische Anpassung bedürfen.

Fehler Nr. 2 – Stereotypische Vorstellungen, wie ein Lebenslauf auszusehen hat

Der Lebenslauf darf nicht länger als 2 Seiten sein. Die Personalien müssen immer oben auf der ersten Seite sein. Die Berufserfahrung kommt vor der Aus- und Weiterbildung. Die Berufserfahrung muss vollständig und umgekehrt chronologisch aufgeführt werden.“

Diese und noch einige mehr, sind typische Stereotypen, mit welchen wir regelmässig konfrontiert werden und die Jobsuchende selten kritisch hinterfragen. Je nach angestrebtem Suchbereich kann jedoch eine thematische Darstellung der Berufserfahrung sowie der Aus- und Weiterbildungen sinnvoll sein, um einen roten Faden zu konstruieren.

Fehler Nr. 3 – Standardbewerbungen aus Bequemlichkeit oder Unwissen verschicken

Eine häufige Aussage ist hier: „Mein Lebenslauf ist mein Lebenslauf. Also verschicke ich für jede Stelle dasselbe Dokument. Die sollen selber schauen, was sie daraus gebrauchen können.“ Oder eine weitere Aussage, die wir oft hören ist, dass die wichtigen Infos in den angehängten Arbeitszeugnissen gelesen werden können.

Es ist jedoch in deinem Interesse, die Informationen so aufzubereiten, dass sie für Recruiter:innen sofort ersichtlich werden.

Was hilft nun, diese Fehler zu vermeiden, und einen Lebenslauf zu schreiben, der mehr Aussicht auf Erfolg verspricht?

Es ist ganz einfach. Das Zauberwort heisst:

„Perpektivenwechsel“

In einem ersten Schritt übernehme ich die Perspektive des Unternehmens und versuche so gut es geht, herauszufinden, was ihnen wichtig ist. Was wird tatsächlich im Stelleninserat gefordert? Was ist das für ein Unternehmen? Welche Aufgaben, welches Umfeld ist das? Welche Werte haben sie? Welche Kundschaft, Dienstleistung, Produkt? Welche Branche? Wie steht es um die Unternehmensgrösse und die geografische Ausrichtung?

In einem zweiten Schritt überlege ich dann: Was bringe ich fachlich und persönlich mit und was motiviert mich, diesen Job zu machen? Wo gibt es Übereinstimmung und wo gibt es allfällige Gaps? Welche Stolpersteine könnten aus Sicht des Unternehmens bestehen? Wo habe ich allfällige transferierbare Fähigkeiten / Skills? Welche zentralen Keywords / Skills müssen im Lebenslauf integriert sein, damit ich auch in einer maschinellen Selektion im Prozess bleibe?

Diese Analyse ermöglicht mir 2 Dinge festzustellen:

  • Ob es sich überhaupt lohnt, eine Bewerbung zu schicken.
  • Wo ich den Fokus in meinem Lebenslauf legen soll und welche möglichen Stolpersteine ich aktiv angehen sollte.

Ein Beispiel: Als „Job-Hopper:in“ kann es Sinn ergeben, einerseits die kurzen Anstellungen positiv zu begründen und gleichzeitig eine längerfristige Anstellung als Ziel / Motivation anzugeben.

Dabei helfen auch folgende Fragestellungen:

  • Welche Informationen, Darstellungen, Reihenfolge etc. im Lebenslauf stärken mein Profil in Bezug auf diese konkrete Stelle? Und welche schwächen es?
  • Sind die Informationen, die ich im Lebenslauf aufführe, relevant und aktuell?
  • Wirkt der gesamte Auftritt des Lebenslaufs authentisch?

Was heisst das nun für dich? Kurz gesagt:

Strategische Überlegungen und Arbeit!

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Du solltest nämlich dich und das Unternehmen analysieren, den aktuellen Arbeitsmarkt in dieser Branche / Berufsprofil kennen, die aktuell gängigen Skills / Keywords sammeln, eine ansprechende Layoutvorlage wählen, ein sympathisches Foto integrieren, eine sinnvolle Reihenfolge konstruieren, entscheiden, welche Informationen detaillierter ausformuliert werden oder umgekehrt, was getrost gekürzt oder sogar weggelassen werden kann. Dabei kann ein Lebenslauf auch länger als 2 Seiten sein und die gewählte Reihenfolge anders ausfallen als üblich. Wichtig ist, dass eine möglichst grosse Übereinstimmung zur Stellenbeschreibung erreicht wird.
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Mithilfe dieses Perspektivenwechsels, baust du deinen Lebenslauf strategisch auf und entscheidest dadurch aktiv, welchen Eindruck du vermittelst.

Berücksichtige dabei bitte Folgendes:

  • Recruiter:innen sind keine Detektive und stehen oft unter Zeitdruck. Deshalb möchten sie die wichtigsten Infos über dich und die Übereinstimmungen zur Stellenausschreibung, auf den ersten Blick erkennen. Fasse diese in einem passenden Kurzprofil auf der ersten Seite im Lebenslauf zusammen!
  • Recruiter:innen leben in derselben Welt wie du! Sie wissen, dass Stellensuchende sich obligatorisch 10-12 x pro   Monat bewerben müssen und werden regelmässig mit „Alibi-Bewerbungen fürs RAV“ geflutet. Zeige mit einer optisch ansprechenden, auf das Unternehmen und auf die Stellenanzeige angepassten Bewerbung, dass du es ernst meinst!
  • Bewerbungsbriefe kommen immer mehr aus der Mode. Integriere deshalb die wichtigsten Infos direkt in den Lebenslauf! Beschreibe z. B. deine Motivation für einen Richtungswechsel (neue Branche, neue Funktion etc.) im Lebenslauf in Form eines Ziels oder Motivation. Das könnte so aussehen:
    Back to the roots! Ich suche explizit wieder eine Stelle in der Gastronomie, wo ich ursprünglich herkomme und wofür ich mit meiner extrovertierten Persönlichkeit „brenne“!
  • Alternative: „Nach mehrjähriger Führungsverantwortung suche ich ganz bewusst und gezielt eine interessante Stelle als Fachspezialist und freue mich, meinen wertvollen Beitrag als Teammitglied zu leisten.“

Und als letzter Tipp ein erneuter Perspektivenwechsel. Gebe deinen Lebenslauf anderen zum Gegenlesen und hole dir Feedbacks ab. Obwohl vermutlich jede Person eine eigene Meinung dazu haben wird, versuche zu eruieren, wo die Gemeinsamkeiten sind. Alles, was die meisten für gut befinden, kannst du mal so stehen lassen. Wenn jedoch viele kritischen Stimmen z. B. zum Foto kommen, dann lohnt es sich, ein neues Foto zu integrieren.

Wir wünschen dir viel Inspiration, Freude am Experimentieren und Erfolg mit deinem neuen Lebenslauf!

Und falls du Unterstützung brauchst, freuen wir uns, dich individuell in deinem Bewerbungsprozess zu begleiten.

 

newplacement_logo_small Wir sind ein inhabergeführtes, ISO 21101-zertifiziertes Kompetenzzentrum für berufliche Prozesse und unterstützen Arbeitnehmende und Arbeitgebende durch ganzheitliche und individuelle Prozessbegleitung in der beruflichen Veränderung. Mit unseren fachkompetenten JobCoaches aus diversen Branchen begleiten wir jährlich mehrere Tausend Stellensuchende in vier Kantonen auf ihrem Weg zu einer neuen Anstellung. Wir sind spezialisiert in zielorientierter Erwachsenenbildung und Coaching über alle Zielgruppen (von Hochqualifizierten bis Fremdsprachigen) und arbeiten mit modernen Methoden, am Puls des Arbeitsmarktes im Gruppen- und Einzelsetting. Die hohe Professionalität wird durch unsere sehr hohe Kundenzufriedenheit regelmässig belegt.    

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