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Dein Lohn: So viel bist du dem Unternehmen wert

Wenn du dich auf einen Job bewirbst, stellst du dir wahrscheinlich schnell mal die Frage: «Wie viel Gehalt kann ich verlangen?» Auch beim Bewerbungsgespräch mit dem zukünftigen Arbeitgeber kommt die Frage nach dem Lohn schnell mal auf. Ein Ansatz ist, sich umzuschauen, wie viel Gehalt andere in der Branche verdienen. Oder herauszufinden, wie es bei den Mitarbeitern im Unternehmen steht. Einen dritten Ansatz stellen wir dir in diesem Artikel vor: die Entlöhnung für den Wert, den du als Mitarbeitende/r dem Arbeitgeber bringst.

Gerade wenn du deine Ausbildung oder dein Studium abgeschlossen hast, ist es nicht einfach, die goldene Mitte zwischen Wunsch nach einem Arbeitsplatz und einem guten Lohn zu finden. Viele stellen sich daher die Frage, was wichtiger für einen Neueinsteiger in der Arbeitswelt ist: der Wunsch zu arbeiten oder ein hoher Lohn? Einfach ist die Antwort auf diese Frage deswegen nicht, weil sehr individuelle Faktoren berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise, ob die privaten Umstände es zulassen, Arbeitserfahrung in einem Praktikum zu einem niedrigen Lohn zu sammeln. Oder ob man bereits Arbeitserfahrung und/oder eine Ausbildung hat. Auf der anderen Seite darfst du dich aber auch fragen, welchen Wert du dem Unternehmen bringst – und kannst einen entsprechenden Lohn oder Lohnerhöhung verlangen. Diese fünf Fragen helfen dir dabei:

1. Was ist in meiner Funktion wichtig?

Jeder Mensch hat unterschiedlich ausgeprägte Fähigkeiten, Fertigkeiten, Charakterzüge und Wissen. Und je nach Funktion für die Arbeit in einem Unternehmen spielen diese eine unterschiedlich starke Rolle. Beispielsweise sollte ein Verkaufsberater eher eine stärker ausgeprägte kommunikative Art haben, während ein Analyst von Vorteil eher strukturiert sein sollte. Wichtig für dich ist nun die Frage, welche Dinge/Bereiche in deiner Funktion von Bedeutung sind. Beispielsweise könnte bei einem Immobilienbewirtschafter wichtig sein, ein branchenübliches System bedienen zu können, das für die Immobilienbewirtschaftung unverzichtlich ist. Dabei gilt: Je mehr wichtige Aspekte du von deiner Funktion herausfinden kannst, desto besser kannst du schlussendlich auch deinen Wert für den Arbeitgeber aufzeigen – und entsprechendes Gehalt fordern.

2. Wie stark bist du auf diesen Bereich spezialisiert?

Was beim Immobilienverwalter Know-how bei der Bedienung des Bewirtschaftungssystems sein kann, kann bei einer Bank das Wissen über Finanzprodukte sein. Beispielsweise die Kreditberatung eines Bank-Kundenberaters. Nun stellt sich die Frage, wie stark du in diesem Bereich spezialisiert bist, sprich wieviel Erfahrung und Expertise du vorweisen kannst. Die Milchbubenrechnung ist dabei denkbar einfach: Je wichtiger der Aspekt in deiner Funktion und je stärker deine Spezialisierung auf diesen Bereich, desto besser für deine Argumentation beim Lohn.

3. Wie wichtig ist dieser Bereich für das Unternehmen?

Was für deine Funktion wichtig ist, muss nicht unbedingt mit der Agenda des Unternehmens übereinstimmen, bei dem du dich beworben hast. Wenn wir beim Beispiel des Kreditberaters bleiben, nützt dieses Argument denkbar wenig bei einem Finanzinstitut, welches eher auf Private Banking oder Vermögensverwaltung ausgerichtet ist. Daher gilt: Gleiche die wichtigen Bereiche deiner Funktion mit der Ausrichtung des Arbeitgebers ab, bei dem du dich bewirbst.

4. Wie viele können, was du kannst?

Als nächsten Schritt solltest du dich fragen, ob deine Alleinstellungsmerkmale auch wirklich alleine stehen. Überlege dir, wer sonst bzw. wie viele andere noch deine Fähigkeiten besitzen. Ganz genau lässt sich das natürlich nicht immer rausfinden, gerade wenn man sich auf einen neuen Job bewirbt. Aber es gibt dir einen Anhaltspunkt, wie unersetzbar du sein kannst/bist – und wieviel Lohn du auch aufgrund dessen fordern kannst. Stell es dir nach dem Angebot/Nachfrage-Prinzip vor: Je mehr Nachfrage (der Arbeitgeber) und je weniger Angebot (Personen, die das gleiche können wie du) desto besser ist deine Verhandlungsbasis bei der Lohnverhandlung.

5. Was sind deine Erfahrungen und bisherigen Erfolge?

Ein letzter Indikator, um dein Gehalt zu bestimmen, sind deine bisherigen Erfahrungen und Erfolge. Dabei geht es nicht nur um erfolgreiche Projekte – sondern auch um deren Umfang. Je mehr sie zum Unternehmenserfolg beitrugen oder positive Auswirkungen hatten, desto stärker wiegen sie in der Lohnschale. Stelle also sicher, dass du deine Erfahrungen und deinen Erfolg im Bewerbungsprozess so gut wie möglich darstellst. Umgekehrt gilt dann natürlich auch, dass bei wenigen oder wenig aussagekräftigen Erfahrungen oder Erfolgen auch die Lohnforderung nicht so hoch sein darf.

Letzter Schritt: Lohnvergleich und Anpassungen vornehmen

Recherchiere nun den branchenüblichen Lohn für deine Funktion und passe den Betrag entsprechend den obigen Antworten an. Dabei musst du selber entscheiden, in welcher Höhe diese Anpassungen liegen. Wichtig ist einfach, dass deine Lohnforderung trotz allem realistisch bleibt.

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