Lohn | Benefits
Das Thema Lohn im Bewerbungsgespräch
Im Laufe einer jeden Bewerbung spielt das Thema Lohn eine zentrale Rolle – schliesslich möchten wir alle eine faire Bezahlung. In den meisten Fällen kommt das Lohnthema spätestens im Bewerbungsgespräch zur Sprache. Wer spricht das Lohnthema beim Jobinterview am besten an? Zu welchem Zeitpunkt und wie? Eine Expertin teilt mit uns ihr Know-how.
Mathias Steger: Wann soll das Lohnthema im Jobinterview angesprochen werden?
Tanja Vollenweider: Das Lohnthema passt am besten an das Ende des Bewerbungsgesprächs. Ich spreche es spätestens dann an, wenn es um die Punkte Verfügbarkeit, geplante Ferienabwesenheiten usw. geht. Es kommt jedoch auch vor, dass wir das Lohnband bereits bei einem vorhergehenden Telefongespräch mit dem/der Bewerbenden klären.
Macht es also Sinn, einen ungefähren Lohn bereits vor dem Jobinterview zu klären?
Ja, das ist sinnvoll und wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. So kann geklärt werden, ob der Lohnrahmen für beide Parteien passt und es im nächsten Schritt zu einem Bewerbungsgespräch kommen soll.
Wer soll das Lohnthema im Jobinterview ansprechen?
Das Thema sollte grundsätzlich vom Unternehmen angesprochen werden. Gewöhnlich übernimmt diese Aufgabe der Recuiter/die Recruiterin. Wenn niemand aus dem HR dabei ist bzw. es keine eigenen Personalverantwortlichen gibt, dann sollte der/die zukünftige Vorgesetzte die Lohnfrage stellen.
Was soll der Kandidat/die Kandidaten machen, wenn das Lohnthema vom Unternehmen nicht im Bewerbungsgespräch thematisiert wird?
Wird das Lohnthema vom Unternehmen während des gesamten Bewerbungsgespräch nicht angesprochen, kann und sollte der Kandidat/die Kandidatin am Ende des Gesprächs durchaus danach fragen. Ich empfehle, es ganz ungezwungen im Themenblock Kündigungsfrist/Verfügbarkeit/Ferienpläne anzusprechen.
Wie soll der Lohn angegeben werden?
Ich empfehle, das Jahresgehalt bei einer 100% Tätigkeit anzugeben. Es macht Sinn, im Vorfeld über marktübliche Löhne zu recherchieren und mit diversen Tools zu vergleichen. Ausserdem sollte man sich Gedanken machen, ob man mit dem Lohn des letzten Arbeitgebers zufrieden war oder ob man schon längere Zeit den Wunsch nach einer Lohnanpassung hat.
Wie soll der Kandidat/die Kandidatin reagieren, wenn der angebotene Lohn nicht den Erwartungen entspricht?
Der Kandidatin/die Kandidaten sollte dies unbedingt frühzeitig signalisieren. Dann hat der Arbeitgeber auch die Möglichkeit, sich zu überlegen, ob er dem/der Bewerbenden mehr bieten möchte. Bewerbende sollten im Übrigen das Gesamtpaket sehen, wozu auch Benefits wie eventuelle Vergünstigungen oder flexible Arbeitsmöglichkeiten zählen. Insgesamt sollte der/die Bewerbende zum Unternehmen passen und sich dort wohlfühlen.
Tanja Vollenweider ist Leiterin HR bei JobCloud.