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Praxiserfahrungen lassen dich die Karriereleiter erklimmen
Das praxisnahe Lernen ist längst nicht mehr nur in der Schule und hier in Schülerpraktika üblich, sondern auch im Berufsleben angekommen. Hier nennt es sich allerdings eher «Training on the Job» oder «Learning by Doing». Das Grundprinzip ist immer gleich: Arbeitnehmer:innen versuchen, mit den vorhandenen theoretischen Kenntnissen praktische Tätigkeiten auszuüben und sammeln dabei die entsprechenden Erfahrungen. Dies ist nicht nur für die aktuelle Stelle wichtig, bei der vor allem eine Führungskraft auch wissen sollte, wie die Maschine, für die Aufträge generiert werden, bedient werden muss. Auch für die Bewerbung um eine neue Stelle ist praktisches Wissen meist unverzichtbar. Nicht selten wird in Stellenanzeigen um bestimmte Berufs- oder Praxiserfahrungen gebeten, welche für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. Doch das praxisnahe Lernen hat zudem eine psychologische Komponente: Wer weiss, dass er oder sie sich auf die Leistung der eigenen Hände verlassen kann und darüber Kenntnis hat, wie etwas funktioniert oder gesteuert werden muss, stärkt nicht zuletzt das eigene Selbstbewusstsein. Das wiederum kann sich im Büro sehr positiv auswirken und ist zudem bei neuen Bewerbungen hilfreich.
Was genau ist eigentlich «Praxiserfahrung»?
Es geht nicht darum, die praktische Anwendung der theoretischen Kenntnisse im aktuellen Job ausprobiert zu haben. Vielmehr soll Praxiserfahrung auch weitere Fähigkeiten ausbilden wie zum Beispiel spezifische Sprachkenntnisse. Auch Schüler:innen und Student:innen können Praxiserfahrungen sammeln, indem sie an Pflicht- und freiwilligen Praktika teilnehmen. Sie schnuppern in verschiedene Berufe hinein, lernen grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten und können nach der Praxiszeit einschätzen, ob ein Beruf für sie ideal ist oder nicht. Im Grunde ist der Begriff der Praxiserfahrung als Gesamtsumme mehrerer Faktoren zu sehen. Diese setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
- erprobte Fachkenntnisse
- Erfahrungen mit anderen Mitarbeiter:innen und Stelleninhaber:innen
- Emotionen und berufliche Belastbarkeit
- allgemeine Kenntnisse zu einer Stelle oder einem Unternehmen
So sammelst du Praxiserfahrung in Unternehmen
Praktische Erfahrungen sammelst du beispielsweise im Rahmen von unentgeltlichen Praktika, die bereits für Studenten oder Schüler angeboten werden. Selbst neben der aktuellen beruflichen Tätigkeit können teilweise Praxiszeiten absolviert werden. Auch Nebenjobs oder ein ehrenamtliches Engagement fällt in den Bereich des praxisnahen Lernens. Vielleicht hast du auch die Möglichkeit, deine Kolleg:innen in bestimmten Bereichen deines Unternehmens zu unterstützen oder ihnen wenigstens stundenweise über die Schulter zu schauen? Oder kannst du im Rahmen von «Training on the Job»-Angeboten verschiedene Dinge ausprobieren? Sprich mit deinem Arbeitgeber über die Möglichkeit, innerhalb des Unternehmens neue Erfahrungen zu sammeln. Diese werden ebenso wie dein gezeigtes Engagement auf dem weiteren Berufsweg wichtig sein.
Praxisnahes Lernen bringt ungeahnte Vorteile
Die Frage «Ist praxisnahes Lernen wirklich wichtig?» lässt sich ganz einfach mit einem klaren Ja beantworten. Suchst du zum Beispiel nach einer neuen Stelle, ist die vorliegende Praxiserfahrung selbst schon für Student:innen oder Auszubildende, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, von grösster Wichtigkeit. Personaler:innen setzen voraus, dass diese bereits bestimmte Fähigkeiten mitbringen, auch wenn sie natürlich dennoch individuell für die betreffende Stelle eingearbeitet werden müssen. Der Aufwand der Einarbeitung wird jedoch umso geringer, je mehr Praxiserfahrung bereits vorhanden ist. Dies wiederum spart dem Unternehmen Zeit und Geld, es ist produktiver und der tägliche Arbeitsablauf wird schneller automatisiert. Praktische Erfahrungen spielen daher eine übergeordnete Rolle im Bewerbungsprozess. Dennoch sind sie nicht das Nonplusultra, wie Einstellungen von Quereinsteiger:innen beweisen.
Die Vorteile des praktischen Lernens für das Berufsleben
Arbeitgeber legen nicht nur Wert auf eine gute theoretische Ausbildung. Sie möchten, dass Mitarbeiter:innen in der Lage sind, auch unvorhergesehene Herausforderungen zu lösen, dass sie die praktische Erfahrung mitbringen, um ihren Aufgaben wirklich in jeder Situation gewachsen zu sein. Arbeitgeber möchten, dass neue Mitarbeiter:innen möglichst sofort in vollem Umfang eingesetzt werden können. Sie suchen eine Entlastung für ihr Unternehmen und keine zusätzliche Belastung durch den Prozess der umfangreichen Einarbeitung. Umfragen haben bereits gezeigt, dass rund 70 Prozent der Personaler:innen in erster Linie darauf schauen, welche Berufserfahrung Bewerber:innen mitbringen, die restlichen 30 Prozent, die für die Entscheidung für oder gegen eine:n Bewerber:in nötig sind, werden aufgrund von Abschlussnoten oder persönlichen Voraussetzungen vergeben. Auch die folgenden Vorteile sind für dich mit dem praxisnahen Lernen verbunden:
- Du lernst neue Aufgaben und Herangehensweisen kennen.
- Im Rahmen von Praktika findest du heraus, ob ein Job zu dir passt.
- Du lernst mit neuen Werkzeugen umzugehen.
- Du bewältigst neue Situationen und Herausforderungen, was dein Selbstbewusstsein stärkt.
- Du wirst kreativer.
- Du wendest dein Wissen direkt an und vertiefst es damit.
- Beim Lernen in anderen Unternehmen lernst du dieses sowie die Angestellten dort kennen.
- Du vernetzt dich besser.
Vernetzung durch praxisnahes Lernen als wichtiger Vorteil
Gerade der Punkt der Vernetzung ist für die weitere Karriere enorm wichtig. Du lernst beim praxisorientierten Arbeiten neue Leute kennen und erfährst, wie es in anderen Unternehmen zugeht. Du bist aktuell auf Stellensuche? Unterschätze nie die Möglichkeiten, die sich durch das neue Netzwerk ergeben! Dafür ist es jedoch wichtig, nicht nur die Zeit im anderen Unternehmen für den Erwerb praktischer Fähigkeiten zu nutzen, sondern auch die menschliche Komponente zu berücksichtigen. Eine:r kennt immer jemanden, der oder die jemanden kennt, der oder die auf Bewerbersuche ist. Vielleicht hat auch nur jemand davon gehört, dass in Unternehmen XY eine Stelle vakant ist? Pflege die neuen Kontakte daher im Sinne deiner eigenen Karriere auch nach der praktischen Lernzeit und nutze soziale Medien, um dich dort digital mit diesen und weiteren Leuten zu vernetzen.
Lerne deine Stärken kennen
Du hast ein Studium abgeschlossen und begonnen, in einem Unternehmen zu arbeiten. Nun stagniert deine Karriere und du fragst dich vielleicht, ob das überhaupt die richtige Tätigkeit für dich ist? Durch Lern- und Weiterbildungsprogramme erwirbst du nicht nur neue Fähigkeiten und praktisches Wissen, sondern erkennst auch deine Stärken. Diese liegen vielleicht gar nicht in dem Bereich, in dem du aktuell tätig bist, sondern der berühmte Stoss ins kalte Wasser hat bewirkt, dass du über dich hinausgewachsen bist. Du hast erkannt, wie viel eigentlich in dir steckt und siehst einer Bewerbung nun völlig neu, gestärkt und positiv entgegen. Warum nicht als Quereinsteiger:in den Traumjob anstreben? Du weisst, was du kannst, und wirst damit auch Personaler überzeugen. Dein Auftreten ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Karriere und oftmals wird der Einfluss des Selbstbewusstseins und des Selbstvertrauens auf dem Weg nach oben unterschätzt. Durch die Kenntnis, dass das nötige theoretische Wissen vorhanden ist und praktische Erfahrungen jederzeit ergänzt werden können, wirst du ermutigt in den Bewerbungs- und Karriereprozess gehen. Insofern stärkt dich das praxisnahe Lernen sowohl fachlich als auch menschlich.
Übrigens: Das praxisnahe Lernen ist nicht nur wichtig, wenn du gerade deinen Abschluss gemacht hast oder diesen aktuell anstrebst. Es ist vielmehr für jede Hierarchie-Ebene relevant und hat selbst für Führungskräfte positive Auswirkungen. Diese erfahren, wie es ist, mal wieder über den eigenen Tellerrand zu blicken und sich mit praktischen Tätigkeiten zu beschäftigen. Die Wichtigkeit realer Fähigkeiten wird häufig unterschätzt, doch sie sind für die Karriereentwicklung unverzichtbar.
Kann praxisnahes Lernen auch Nachteile haben?
Wie bei allen Dingen gibt es auch beim praxisnahen Lernen einige negative Aspekte, die jedoch verschwindend gering sind. Den grössten Nachteil wirst du selbst erleben, wenn du einer praktischen Tätigkeit nachgehst, die ein bestimmtes theoretisches Wissen voraussetzt. Wenn ich nicht weiss, wie ich eine Maschine bediene, kann ich auch kein hochwertiges Produkt herstellen. Du musst daher bei diesem Stoss ins kalte Wasser für alles Neue offen sein und die erlebten praktischen Erfahrungen notfalls nachträglich mit theoretischem Wissen unterlegen. Versuche daher herauszufinden, warum in der Praxis etwas auf diese bestimmte Weise gehandhabt wird. Das Ursache-Wirkungs-Prinzip ist dabei essenziell. Doch genau dieser scheinbare Nachteil wird schnell zum Vorteil für dich: Du zeigst, dass du fähig bist, eigenständig zu lernen, dass du Erfahrungen mit Wissen hinterlegen und neue Herausforderungen zuverlässig annehmen kannst. Besonders in Trainingsprogrammen, die auf eine mögliche Versetzung auf eine höhere Position im Unternehmen abzielen, ist das von entscheidender Bedeutung. Somit gehört ein gewisses Mass an Schreibtischarbeit zur praktischen Lernzeit dazu. Schau in Büchern und im Internet nach, informiere dich bei Kolleg:innen über Verfahrensweisen und Hintergründe und probiere selbst Dinge aus, sooft es möglich ist. Auch diese Tipps helfen dir beim Praxislernen:
- Bereite dich auf den praktischen Teil gut vor.
- Arbeite Wissensinhalte nach und versuche, sie mit den praktischen Erfahrungen in Verbindung zu bringen.
- Recherchiere im Voraus.
- Zeige stets Interesse und stelle Fragen.
- Verfolge Einweisungen und Anleitungen aufmerksam.
- Versuche, bestimmte praktische Dinge zu üben.
Dein Unternehmen bietet dir ein Trainingsprogramm an? Nutze die Chance für eine persönliche Entwicklung und für deine Karriere. Solch ein Angebot zeigt zudem, dass dein Unternehmen in dich als Mitarbeiter:in investiert und dich voranbringen möchte. Auch das ist ein positiver Aspekt, der dich menschlich stärkt und dich karrieretechnisch voranbringt.
Das Bild oben wurde von unserem Designer mithilfe eines KI-Tools erstellt. 🧑🎨 🤖