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5 abgenutzte Wörter im Lebenslauf und ihre genialen Alternativen
Dein Lebenslauf ist deine Eintrittskarte in die Berufswelt. Dementsprechend wichtig ist die richtige Wortwahl. Einige eigentlich sehr positive Begrifflichkeiten haben mit der Zeit an Wirkung verloren. Warum? Weil sie überstrapaziert wurden. Wie du sie geschickt ersetzt, um dennoch wichtige Kernkompetenzen auszudrücken und dich von Mitbewerber:innen abzusetzen, erfährst du hier.
No-go-Wort 1: «Fleissig» – von der Pflicht zur Leidenschaft
Ganz klar: Fleiss ist eine Eigenschaft, die Arbeitgeber schätzen. Doch in der heutigen Arbeitswelt reicht blosser Fleiss nicht mehr aus. Mitarbeiter:innen sind gefragt, die mehr als nur pflichtbewusst sind. Es sollen Menschen sein, die mit Begeisterung und Eigeninitiative an Aufgaben herangehen. Angesichts dessen wirkt der Begriff «fleissig» ein wenig vintage. Aber was sind seine Alternativen? Du kannst dich als «engagiert» beschreiben. Das vermittelt, dass du dich aus eigenem Antrieb in Projekte einbringst und bereit bist, über das Notwendige hinauszugehen. «Zielorientiert» ist eine weitere starke Alternative. Sie zeigt, dass du nicht nur hart arbeitest, sondern dies auch mit einem klaren Fokus auf Resultate tust. In der lösungsorientierten Geschäftswelt kommt auch der Begriff «lösungsfokussiert» gut an. Er unterstreicht deine Fähigkeit, nicht nur Probleme zu erkennen, sondern aktiv an deren Behebung zu arbeiten.
Brauchst du ein konkretes Beispiel? Hier ist es. In deinem Lebenslauf könntest du schreiben: «Als engagierte:r Projektmanager:in habe ich stets zielorientiert gearbeitet und dabei innovative Lösungen entwickelt.» Oder: «Meine lösungsfokussierte Herangehensweise ermöglichte es mir, komplexe Kundenanfragen effizient zu bearbeiten und die Kundenzufriedenheit um 20 Prozent zu steigern.»
Diese Formulierungen zeigen zum einen Einsatz und zum anderen die Fähigkeit, diesen Einsatz in messbare Erfolge umzuwandeln. Sie vermitteln das Bild einer Person, die nicht nur fleissig ist, sondern ihre Energie gezielt und effektiv einsetzt. Das heisst nicht, dass du deinen Fleiss verleugnen sollst. Es ist jedoch wichtig, ihn in einen zeitgemässen, wertschöpfenden Kontext zu setzen. Indem du diese moderneren Begriffe verwendest, verdeutlichst du potenziellen Arbeitgebern, dass du die Anforderungen des heutigen Arbeitsmarktes verstehst und bereit bist, mehr als nur deine Pflicht zu erfüllen.
No-go-Wort 2: «Teamfähig» – Kollaboration neu definieren
«Teamfähig» zu sein, hat sich zu einer Selbstverständlichkeit entwickelt. Der Begriff ist damit abgedroschen und hat an Aussagekraft verloren. Arbeitgeber benötigen Kandidat:innen, die mehr als nur die Fähigkeit zur Teamarbeit mitbringen. Sie wollen Menschen, die aktiv zum Erfolg des Teams beitragen und die Zusammenarbeit auf ein neues Level heben.
Statt «teamfähig» zu schreiben, kannst du dich als «kollaborativ» bezeichnen. Dieser Begriff impliziert eine proaktive Haltung zur Zusammenarbeit und akzentuiert, dass du nicht nur im Team arbeiten kannst, sondern aktiv Synergien schaffst. Eine weitere Alternative im Zeitgeist ist «Netzwerker:in». In der stark vernetzten Wirtschaft deutet dies auf deine Fähigkeit hin, wertvolle Verbindungen sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Unternehmens zu knüpfen und zu pflegen. Der Begriff «Beziehungsgestalter:in» geht sogar noch einen Schritt weiter und unterstreicht deine Kompetenz, tiefgreifende und produktive Arbeitsbeziehungen aufzubauen. Um zu illustrieren, wie du diese Begrifflichkeiten verwendest, sind hier zwei Beispiele: «Als kollaborative Führungskraft habe ich abteilungsübergreifende Projekte erfolgreich koordiniert und dabei die Effizienz um 30 Prozent gesteigert.» Oder: «In meiner Rolle als Netzwerker:in konnte ich strategische Partnerschaften initiieren, die zu einer Umsatzsteigerung von 25 Prozent führten.»
Gleichwohl bleibt Teamfähigkeit in einem Umfeld mit flachen Hierarchien und einer interdisziplinären Zusammenarbeit eine wichtige Fähigkeit im Job. Indem du für sie andere Begriffe nutzt, demonstrierst du deine aktive Rolle in der Gestaltung eines produktiven Arbeitsumfelds.
No-go-Wort 3: «Detailorientiert» – Präzision mit Weitblick
«Detailorientiert» zu sein, ist eine wunderbare Eigenschaft im Job. In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt verlangen Arbeitgeber oft ein kleines Upgrade davon. Mitarbeiter:innen sollen nicht nur auf Details achten, sondern diese darüber hinaus in einen breiteren Zusammenhang einbetten. Ausserdem kann der Begriff «detailorientiert» den Eindruck erwecken, du würdest dich in Kleinigkeiten verlieren oder den Blick fürs Ganze vernachlässigen. Das ist am Arbeitsplatz kontraproduktiv.
Ersetzen lässt sich das Wort «detailorientiert» durch «qualitätsbewusst». Auf den ersten Blick wirkt dies verwirrend, aber damit umschreibst du, dass du hohe Standards setzt und diese einhältst – ohne den Gesamtkontext zu vernachlässigen. Eine weitere treffende Alternative ist «präzisionsliebend». Dieser Begriff unterstreicht deine Genauigkeit und impliziert gleichzeitig eine positive emotionale Verbindung zu exakter Arbeit. Mit dem Ausdruck «ganzheitlich denkend» vermittelst du, dass du Details im Zusammenhang des grösseren Bildes betrachtest und verstehst.
In deinem Lebenslauf könntest du beispielsweise schreiben: «Als qualitätsbewusste:r Produktmanager:in habe ich Prozesse optimiert und dabei die Kundenzufriedenheit um 15 Prozent gesteigert.» Oder: «Mein präzisionsliebender Ansatz in der Finanzanalyse führte zu einer Kostenreduzierung von 10 Prozent bei gleichzeitiger Verbesserung der Berichtqualität.» Diese Formulierungen zeigen, dass du auf Details achtest und diese Fähigkeit gewinnbringend einsetzt.
No-go-Wort 4: «Ausgezeichnet» – von Superlativen zu konkreten Leistungen
Bescheidenheit und Sachlichkeit sind hierzulande Tugenden, weswegen Arbeitgeber den Begriff «ausgezeichnet» schnell als Übertreibung oder leere Phrase wahrnehmen. Das möchtest du natürlich vermeiden. Um dich dennoch in ein gutes Licht zu rücken, kannst du dich als «leistungsorientiert» beschreiben. Dieser Begriff signalisiert, dass du dich an messbaren Ergebnissen orientierst und bereit bist, dich für den Erfolg einzusetzen. «Erfolgreich» ist eine weitere Alternative. Nutze sie jedoch nur, wenn du dafür konkrete Beispiele hast. Der Begriff «ergebnisorientiert» unterstreicht zusätzlich deine Fähigkeit, Ziele zu erreichen und dabei effizient vorzugehen.
Und wie lassen sich Alternativen zu «ausgezeichnet» in deine Vita integrieren? Ein Beispiel ist: «Als leistungsorientierte:r Vertriebsmitarbeiter:in habe ich meine Verkaufsziele drei Jahre in Folge um durchschnittlich 20 Prozent übertroffen.» Ein weiteres Beispiel ist: «Mein ergebnisorientierter Führungsstil führte zu einer Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit um 25 Prozent und einer Reduktion der Fluktuation um 15 Prozent.» Mit Formulierungen wie diesen illustrierst du, wie deine Fähigkeiten konkret den Geschäftserfolg bereichern. Somit bezeugst du nicht nur deine Leistungsfähigkeit, sondern ebenso deine Fähigkeit zur Selbstreflexion und objektiven Einschätzung.
No-go-Wort 5: «Dynamisch» – Agilität im modernen Arbeitsumfeld
Überaus verbraucht ist der Begriff «dynamisch». Insbesondere in der IT- und Finanzbranche nutzt du deshalb besser das Wort «agil». Er macht deutlich, dass du flexibel auf neue Situationen reagieren und dich schnell anpassen kannst. «Anpassungsfähig» ist eine weitere zeitgemässe Alternative, die deine Bereitschaft und Fähigkeit unterstreicht, in verschiedenen Umgebungen erfolgreich zu arbeiten. Oder wie wäre es mit «innovativ»? Hiermit signalisierst du deine Fähigkeit, kompetent auf Veränderungen zu reagieren und aktiv bahnbrechende Ideen sowie Lösungen zu kreieren.
Für deinen Lebenslauf eignen sich somit Formulierungen wie: «Als agile:r Projektmanager:in habe ich erfolgreich ein crossfunktionales Team durch die Implementierung einer neuen CRM-Lösung geführt, was die Kundenbetreuungseffizienz um 30 Prozent steigerte.» Eine andere Variante ist: «Meine anpassungsfähige Arbeitsweise ermöglichte es mir, nahtlos zwischen verschiedenen Abteilungen zu wechseln und dabei Best Practices zu implementieren, was zu einer unternehmensweiten Effizienzsteigerung von 15 Prozent führte.» Hiermit veranschaulichst du potenziellen Arbeitgebern, wie gut du die Herausforderungen des heutigen Arbeitsmarktes verstehst und eine aktive Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des Unternehmens einnimmst.
8 konkrete Tipps für das Schreiben deines Lebenslaufs
Um deinen Lebenslauf erfolgreich zu aktualisieren und die neuen, wirkungsvolleren Begriffe zu integrieren, sind hier einige praktische Tipps:
- Lies deinen Lebenslauf kritisch durch und markiere alle veralteten Begriffe.
- Identifiziere Stellen, an denen du konkrete Erfolge und Fähigkeiten hervorheben kannst.
- Achte auf Wiederholungen und Füllwörter, um sie zu streichen.
- Ersetze «fleissig» durch «engagiert», «zielorientiert» oder «lösungsfokussiert».
- Tausche «teamfähig» gegen «kollaborativ», «Netzwerker:in» oder «Beziehungsgestalter:in» aus.
- Verwende statt «detailorientiert» Begriffe wie «qualitätsbewusst», «präzisionsliebend» oder «ganzheitlich denkend».
- Ersetze «ausgezeichnet» durch «leistungsorientiert», «erfolgreich» oder «ergebnisorientiert».
- Tausche «dynamisch» gegen «agil», «anpassungsfähig» oder «innovativ» aus.
Ein Lebenslauf im Zeitgeist
Die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Sprache. Deswegen ist es unerlässlich, dass du die Wortwahl in deinem Lebenslauf aktuell hältst. Indem du veraltete Ausdrücke wie «fleissig», «teamfähig», «detailorientiert», «ausgezeichnet» und «dynamisch» durch präzisere und aussagekräftigere Alternativen ersetzt, stichst du aus dem Arbeitsmarkt positiv hervor. Bedenke dabei, dass es nicht nur darum geht, neue Worte zu verwenden. Vielmehr solltest du deine einzigartigen Fähigkeiten und Erfolge klar und überzeugend kommunizieren. Durch die Verwendung konkreter Beispiele und messbarer Ergebnisse gibst du potenziellen Arbeitgebern einen echten Einblick in deine Kompetenzen und deinen Mehrwert.
Das Bild oben wurde von unserem Designer mithilfe eines KI-Tools erstellt. 🧑🎨 🤖