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Kreative Pausen einlegen – effektiver und produktiver sein

Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeiter:innen mehr als nur die vorgeschriebene Pausenzeit, die bitte schön in der Kantine oder beim Abarbeiten liegen gebliebener Aufgaben verbracht werden soll. Vielmehr offerieren sie kreative Möglichkeiten für die Angestellten. Diese lachen gemeinsam bei Liegestützen, treffen sich im firmeneigenen Fitnesscenter zu Spinning oder Yoga, gehen gemeinsam spazieren oder greifen zu Pinsel und Farbe. Hintergrund dieser Angebote: Längst ist bekannt, dass kreative Pausen wichtig für den produktiven Prozess sind. Sie steigern das Wohlbefinden, das wiederum wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus. Mitarbeiter:innen, die kreative Pausen machen, sind damit gesünder, fühlen sich wohler, sind motiviert und produktiver. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Warum sind kreative Pausen der Schlüssel zu deiner Produktivität?

Forscher:innen fanden in Studien heraus, dass tägliche Kreativität wichtig für das Wohlergehen der Psyche ist. Je länger sich die Teilnehmer:innen an dieser Studie kreativ beschäftigt hatten, desto zufriedener und ausgeglichener, aber auch energiegeladener waren sie. Die positive Wirkung wurde bereits mit einer kreativen Pause am Tag erreicht. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Kreativität demnach ein Mittel gegen aufkommenden Energiemangel sein könnte. In anderen Studien wurde die Wirkung des Singens auf das Immunsystem untersucht. Wirklich belastbare Ergebnisse gab es diesbezüglich noch nicht, doch alle Hinweise stützen die Vermutung, dass das aktive Singen die Immunkompetenz erhöht. In experimentellen Studien wurde durch die Entnahme von Speichelproben herausgefunden, dass sich der Cortisolspiegel der Teilnehmer:innen durch eine künstlerische Tätigkeit signifikant senken liess. Die Teilnehmer:innen fühlten sich weniger gestresst, waren entspannter und konnten lösungsorientierter an Aufgaben herangehen.

Dass Pausen wichtig sind, ist bekannt und jede:r hat schon einmal die Situation erlebt, in der erst der Abstand zu einer Aufgabe zur Lösung führte. Das war vielleicht beim Joggen oder bei der Fahrt mit dem Fahrrad nach Hause – ein «So muss ich das machen!»-Erlebnis stellte sich ein. Selbst aus der Schule dürfte noch bekannt sein, dass das verbissene Bearbeiten einer Aufgabe, die scheinbar keinen Lösungsansatz bot, kaum zur Lösung führte. Nach einer Pause und dem damit verbundenen Abstand zur Aufgabe fiel das Denken – auch mit neuen Ansätzen – leichter.

Die Tatsache, dass Pausen zu neuen Ideen führen können, lässt sich mit den Studienergebnissen zur Kreativität zu einer kreativen Pause verbinden. Sie ist der Schlüssel zur Produktivität, weil dank ihr das Wohlbefinden, die Motivation und damit auch die Effizienz beim Bearbeiten und Lösen von Aufgaben gesteigert werden kann.

Entdecke die Kunst des Nichtstuns: Wie kurze Auszeiten deine Effizienz steigern

Wer ohne Pause arbeitet, ermüdet schneller und kämpft gegen die nachlassende Konzentration an. Sie lässt sich nicht erzwingen, denn das Gehirn kann wie ein Muskel betrachtet werden: Ist dieser überlastet, kann er keine Leistung mehr bringen. Für eine geistige Leistung bedeutet das, dass die Gefahr, Fehler zu machen, beständig steigt. Menschen, die auf Pausen verzichten, nutzen die Arbeitszeit somit nicht besonders effektiv, sondern leisten im Endeffekt weniger und das auch noch mit höherer Fehlerquote.

Pausen unterbrechen das Arbeiten und müssen nicht zwingend aus blossem Nichtstun bestehen. Sie geben dem Gehirn mehr Raum und schärfen den Blick für Aufgaben und Ziele. Regelmässige Auszeiten steigern die Produktivität und Leistungsfähigkeit aber nicht nur durch das Abschalten, sondern auch durch die Senkung des Stressempfindens. Zusätzlich wird die Effizienz durch diese positiven Pauseneffekte gesteigert:

  • bessere Konzentration und weniger Fehler
  • mentale Blockaden werden gelöst
  • körperliche Gesundheit nimmt durch Bewegung und Entspannung zu
  • Zufriedenheit am Arbeitsplatz wächst, damit steigt die Motivation
  • bessere Nutzung der Arbeitszeit durch optimierten Energieeinsatz
  • mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz durch teambildende Pausengestaltung
  • Gefühl der Wertschätzung steigt

Der Gedanke, die Arbeitszeit zu nehmen und diese auf die anstehenden Aufgaben aufzuteilen, ist ohne Berücksichtigung der Pausen absurd. Dadurch, dass die Bearbeitung einzelner Aufgaben ohne Pausen deutlich länger dauert (mangelnde Konzentration, Ungenauigkeit, Fehler etc.), wird die Gesamtzeit ineffizienter genutzt. Das entlastende Nichtstun hingegen lässt dich in der verbleibenden Zeit kreativer, effektiver und produktiver sein.

Gehirnjogging oder Power-Nap: Was bringt mehr für deine Kreativität?

In vielen Ländern ist der Mittagsschlaf üblich und das nicht nur, weil es beispielsweise in den südlichen Regionen am frühen Nachmittag einfach zu heiss zum Arbeiten ist. Vielmehr haben die Unternehmen erkannt, dass ein kurzer Mittagsschlaf, der auch als Power-Nap bezeichnet wird, dabei hilft, konzentrierter zu arbeiten. Der Kreislauf bleibt dabei aber nur in Schwung, wenn das Schläfchen nicht mehr als 20 Minuten dauert. Andernfalls setzt eine Tiefschlafphase ein, die im Tagesablauf eher ermüdend als motivierend ist.

Grundsätzlich sollte die Pause mit einer Tätigkeit verbracht werden, die nichts mit der aktuellen Tagesaufgabe zu tun hat. Wer also die ganze Zeit am Bildschirm arbeitet oder sich bei anderen Aufgaben stark konzentrieren muss, sollte sich in der Pause sportlich betätigen oder einen Power-Nap halten. Wer körperlich schwer arbeitet, ist mit Gehirnjogging besser beraten. Kurzum: Die beste Erholung stellt sich mit der Tätigkeit ein, die andere Bereiche des Körpers fordert und die gegenteilig zur Hauptaufgabe ist. Bei körperlicher Arbeit muss der Geist in der Pause gefördert werden, bei einer geistigen Arbeit der Körper.

Grüne Oase oder Stadtdschungel: Wie die Umgebung deine Pausenqualität beeinflusst

Die Wahl des Pausenortes hat einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität deiner Pause. Auch hier gilt, dass der Pausenort zu dir persönlich ebenso wie zu deiner Tätigkeit passen muss. Du arbeitest abgeschieden in einem Einzelbüro und brauchst in der Pause Menschen um dich herum? Dann ist der Stadtdschungel mit seinem pulsierenden Treiben die ideale Wahl. Bist du aber üblicherweise in einem Grossraumbüro tätig, dort einer hohen akustischen Belastung ausgesetzt und stehst ständig unter Zeitdruck, ist die grüne Oase im Stadtpark die bessere Wahl. Geniesse dort die Ruhe, höre den Vögeln zu und lausche dem Rauschen der Blätter – die Natur wirkt nachweislich beruhigend auf den Geist und kann zur Regeneration beitragen.

Doch egal, ob ein Bummel durch die Einkaufsstrasse oder den Park erste Wahl ist: Büroangestellte sollten mindestens eine grosse Pause draussen im Freien verbringen, um die positiven Effekte der frischen, sauerstoffreichen Luft, der Temperaturreize und der Möglichkeit, weiter als bis zum Bildschirm zu blicken, nutzen zu können. So tankst du neue Energie!

Von Snacks bis Stretching: Tipps für eine erfrischende Pausengestaltung am Arbeitsplatz

Eine Pause ist mehr als nur der Gang in die Kantine und die Abwesenheit vom Arbeitsplatz. Sie liefert neue Energie und versorgt das Gehirn mit frischen Ideen. Wichtig ist dafür aber, die Pausen richtig zu gestalten. Es gehört nicht nur der Power-Nap, das Joggen auf dem Laufband oder das Tischkicker-Spiel mit den Kolleg:innen dazu, sondern auch die passende Erfrischung und ausgewählte Snacks. Hier die besten Tipps für eine erfrischende Pausengestaltung:

  • den Schreibtisch verlassen und spazieren gehen
  • bei Verbleib im Büro: Stretching und Stuhl-Yoga statt E-Mails checken und telefonieren
  • positiv über heute schon Erreichtes nachdenken – nicht über anstehende Aufgaben grübeln
  • mit Kolleg:innen bewusst nicht über die Arbeit sprechen
  • Meditationsübungen probieren
  • Power-Nap einlegen
  • bewusst Musik hören
  • zu Mittag richtig essen (vollwertig mit viel Obst und Gemüse und wenig tierischen Produkten)
  • gesunde Snacks wie Nüsse, Mandeln, Obst oder Gemüse als Zwischenmahlzeit
  • Wasser, Kräutertee, Saftschorle als Getränke wählen
  • Schwarztee und Kaffee nur in Massen geniessen

Mit Kolleg:innen brainstormen oder Solo-Meditation: Soziale Interaktion vs. Alleinzeit in der Pause

Die Grundregel lautet: Wer sich erholen möchte, sollte das Gegenteil von dem tun, was er oder sie bei der Arbeit macht. Wer beim Arbeiten allein ist, sollte die Pause mit Menschen verbringen. Wer mit vielen Menschen arbeitet, sollte in der Pause eine Auszeit bzw. Alleinzeit haben. Jede:r muss dabei auf sich selbst hören: Wer sich nicht wohlfühlt, wenn in der Kantine viele Menschen sind, wählt diese besser nicht als Aufenthaltsort für die Pause. Es gilt, Stress zu vermeiden. Ein introvertierter Mensch setzt daher eher auf die Alleinzeit, der extrovertierte Kollege hingegen auf den Plausch mit den Kolleg:innen aus anderen Abteilungen. Wer Aktivität und das Brainstorming mit den Kolleg:innen verbinden will, trifft sich am besten zu einer gemeinsamen sportlichen Auszeit. Das kann beim Joggen, beim Yoga oder auch im firmeneigenen Fitnessbereich sein. Steht jedoch die Meditation auf dem Plan, sind plappernde Kolleg:innen eher hinderlich.

Technik-Detox: Warum Offline-Pausen Gold wert sind und wie du sie umsetzt

Das Handy ist unser täglicher Begleiter und erfährt Studien zufolge mehr Berührungen als der Partner. Es ist an der Zeit, sich zumindest in den Pausen von dem Gerät zu lösen. Dabei ist ein generelles Handyverbot nicht sinnvoll und kaum umsetzbar. Es ist durchaus erlaubt, den unpassenden Zahnarzttermin zu verlegen oder auf die Nachricht der besten Freundin kurz zu antworten. Der Schlüssel liegt in dem Wörtchen «kurz». Wer sich dazu gezwungen fühlt, ständig erneut zu antworten, gerät unnötig unter Stress. Das Gegenteil des gewünschten Pauseneffekts tritt ein. Dabei sollen doch zahlreiche positive Effekte mit der «Entkopplung» von der Handy-Aussenwelt verbunden sein:

  • bessere Konzentration
  • Förderung kreativer Hirnbereiche, Entstehen neuer Ideen
  • verbesserte Gedächtnisleistung
  • deutliches Erholungsgefühl, neue Motivation

Tipp: Meinst du es mit Technik-Detox ernst, solltest du das Telefon nicht nur lautlos oder auf Vibrationsalarm stellen, sondern gänzlich ausschalten. So hältst du der Verlockung leichter stand, nebenbei einen kurzen Blick auf das gerade aufleuchtende Display zu werfen. Schalte das Handy einfach mit Beginn der Pause aus und erst am Ende wieder an. Ignoriere dann Werbeanzeigen, unnütze Videos und Social-Media-Nachrichten – du benötigst sie nicht. Nutze stattdessen lieber die Kreativität, die sich dank der Pause von ganz allein einstellt!

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