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„Hands-on-Mentalität“: eine wichtige Kompetenz für Bewerbungen
In Stellenanzeigen für Jobs liest man öfters, dass eine Hands-on-Mentalität von den Bewerbenden gefordert wird. Was bedeutet das? Wie zeigst du im Bewerbungsprozess, dass du diese Fähigkeit besitzt? Gibt es auch Möglichkeiten, sie zu trainieren, um deine Karriere voranzubringen?
Der Begriff Hands-on-Mentalität stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie die Fähigkeit, die Ärmel hochzukrempeln und tatkräftig anpacken zu können. Menschen mit einer ausgeprägten Hands-on-Mentalität zeichnen sich daher durch ihre Eigenverantwortung, Durchsetzungskraft, Handlungsorientierung und Zielstrebigkeit aus. Das gilt gleichsam für Vorgesetzte und Mitarbeitende. Eine Hands-on-Mentalität steht also im Widerspruch zu der Einstellung „man sollte mal …“ und „morgen ist auch noch ein Tag“. Es geht vor allem darum, zu agieren und nicht zu reagieren – im Job sind Mitdenkende und Machende gefordert!
Erfolg durch Eigenverantwortung
Die Fähigkeit der Hands-on-Mentalität gehört zu den Soft Skills (persönliche, soziale Kompetenzen) und hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Erfolg von Beschäftigten. Aber auch die Ziele eines Unternehmens sind nur schwer zu erreichen, wenn Vorgesetzte und Mitarbeitende sich nur strikt nach den Anweisungen der Arbeitgeber:innen halten. Daher sind selbstständig handelnde und aktive Beschäftigte ein immenser Zeitgewinn. Das bedeutet auch, dass vieles bereits ohne das Zutun einer übergeordneten Führungskraft erledigt wird. Denn Arbeitgeber:innen und Vorgesetzte möchten nicht immer alles im Detail festlegen und jede Aufgabe delegieren.
Charakteristika der Hands-on-Mentalität
In der Folge sind die wichtigsten Charakteristika einer Hands-on-Mentalität aufgeschlüsselt:
Zielstrebigkeit
Menschen, die zielstrebig sind, richten ihr Denken und Handeln über einen längeren Zeitraum auf ein bestimmtes Ziel aus.
Durchsetzungsvermögen
Das heisst nicht, dass man mit der Faust auf den Tisch hauen muss, um Durchsetzungsvermögen zu zeigen. Es bedeutet vielmehr, dass eine gesunde Balance zwischen Durchsetzen und Nachgeben gefunden wird.
Handlungskompetenz
Die Aufgaben werden von den Mitarbeitenden selbst geplant, durchgeführt und kontrolliert.
Eigeninitiative
Mitarbeitende, die aus eigenem Antrieb handeln, sind für Unternehmen ein grosser Gewinn.
Dynamik
Menschen, die voller Energie und Tatkraft sind, können auch sehr gut mit Veränderungen umgehen.
Pragmatik
Während die Theoretiker:innen vielleicht noch abwägen und analysieren, sind die Pragmatiker:innen bereits die Ersten am Start. Sie fokussieren sich häufig auf die Aufgabe, die gerade ansteht und handeln zielorientiert.
Wie kannst du Hands-on-Mentalität im Job zeigen?
Hierzu muss unterschieden werden, ob du im Job eher Tätigkeiten zugeteilt bekommst oder ob du auch Aufgaben an andere Mitarbeitende delegierst:
Was du als Mitarbeitende:r tun kannst
- Warte nicht, bis du eine Aufgabe übertragen bekommst, sondern halte Ausschau nach Herausforderungen und Arbeit.
- Beginne sogleich mit deiner Arbeit, anstatt nur darüber zu reden.
- Unterstütze deine Kolleg:innen und nehme ihnen nach Möglichkeit Aufgaben ab.
- Bringe dich mit Verbesserungsvorschlägen, Tipps und eigenen Ideen für neue Projekte ein.
Was du als Mitarbeitende: mit Führungsverantwortung tun kannst
- Bringe dich aktiv in dein Team ein und behalte so ein offenes Ohr für deine Mitarbeitenden.
- Konzentriere dich nicht nur auf die strategischen Aufgaben und Planungen, sondern richte den Blick ebenfalls auf das operative Geschäft.
- Unterstütze dein Team, beispielsweise bei der Bearbeitung von Aufgaben.
- Stehe deinem Team mit Rat und Tat zur Seite, gebe Hilfestellungen
Hands-on-Mentalität beim Bewerben betonen
Fachwissen und gute Diplome sind oft nicht allein ausreichend, um dich von den Mitbewerbenden abzuheben. Arbeitgeber:innen suchen nach motivierten, mitdenkenden und anpackenden Mitarbeitenden. Daher solltest du darüber nachdenken, Soft Skills wie die Hands-on-Mentalität bereits im Bewerbungsprozess, also im Anschreiben und im Lebenslauf einfliessen zu lassen. Personaler:innen schätzen jedoch keine plumpen Floskeln in der Bewerbung und im Lebenslauf. Aussagen wie beispielsweise „ich habe gute Hands-on-Fähigkeiten“ oder „ich kann selbstständig handeln und arbeiten“ solltest du vermeiden. Gib lieber konkrete Beispiele, die belegen, in welchen Situationen oder Bereichen du besondere Eigeninitiativen an den Tag gelegt hast.
Kleiner Tipp: Verliere dich dabei nicht in überlangen Sätzen oder neige gar zu Übertreibungen. Eine sachliche und kompakte Erwähnung im Bewerbungsschreiben bzw. im Lebenslauf vermittelt den Personaler:innen ein ausreichendes Bild von deinen Fähigkeiten und machen sie neugierig, dich in einem Vorstellungsgespräch besser kennen lernen zu wollen.