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Job in Gefahr – 7 Anzeichen
Nicht immer läuft bei der Arbeit alles rund. Das ist normal und kommt wahrscheinlich bei fast jeder Stelle vor. Es gibt jedoch Anzeichen, dass du dich bei deinem Job nicht mehr so sicher aufgehoben fühlen solltest. Welche sind das und wie solltest du dich in einem solchen Fall verhalten?
# 1 Du hast immer weniger zu tun
Hast du über längere Zeit weniger Aufgaben als früher? Bist du sogar regelmässig gelangweilt im Job und erledigst dort immer mehr private Angelegenheiten? Vielleicht ist es ab und zu angenehm, wenn du von nun an keinen Stress mehr hast. Es könnte jedoch auch ein Anzeichen sein, dass sich in deiner Position etwas ändert bzw. dein Arbeitsplatz in Zukunft in Gefahr ist.
# 2 Deine Aufgaben machen jetzt andere
Es fällt dir auf, dass (neue) Teammitglieder Aufgaben übernehmen, die früher in deiner Hand waren? Alle anderen haben plötzlich so viel zu tun, nur du hast zu viel Zeit zur Verfügung? Dann ist das vielleicht kein gutes Zeichen für deinen aktuellen Arbeitsplatz und es ist nicht auszuschliessen, dass dir gekündigt wird.
# 3 Dir fehlen die Kenntnisse der neuen Mitarbeitenden
Anforderungsprofile für eine bestimmte Stelle ändern sich mit dem Laufe der Zeit. Vielleicht wurdest du schon vor einigen Jahren eingestellt und vielleicht werden von den neueren Mitarbeitenden in derselben Position nun Kenntnisse erwartet, über die du nicht verfügst. Dann solltest du schleunigst eine Fortbildung machen, um im Job wieder auf den aktuellen Stand zu kommen und den Herausforderungen der Digitalisierung und Automatisierung gewachsen zu sein.
# 4 Du wirst über bestimmte Dinge nicht mehr informiert
Wenn ein Arbeitgeber eine Abteilung oder ein Team umstrukturieren möchte, dann kann es schon mal vorkommen, dass Betroffene über bestimmte Entscheidungen zu zukünftigen Projekten und Strategien nicht mehr informiert werden, weil man mittelfristig nicht mehr mit ihnen arbeiten möchte. Eine unzureichende Kommunikation kann also ein Warnzeichen sein, dass dein Job in Gefahr ist.
# 5 Du musst Projekte nun teilen
Es mag sein, dass du auf einmal für wichtige Projekte tatkräftige Unterstützung von Teamkolleginnen und -kollegen bekommst. Wird dir aber immer mehr Verantwortung weggenommen, liegen gewisse Projekte auf einmal nicht mehr in deiner Zuständigkeit und kannst du überhaupt keine Entscheidung mehr alleine treffen, dann kann das auch bedeuten, dass man Kollegen darauf vorbereitet, deinen Job zu übernehmen.
# 6 Du hast vermehrt Gespräche mit den Vorgesetzten
Hast du in letzter Zeit vermehrt Gespräche mit deiner Chefin oder deinem Chef, in denen sie/er mit dir deinen Werdegang im Job bespricht, genau über den aktuellen Stand von Projekten und sogar Kleinigkeiten informiert werden möchte? Wirst du ausserdem vermehrt kritisiert und werden deine Tätigkeiten in Frage gestellt? Dann könnte auch das ein Anzeichen auf eine vorbereitete Kündigung sein. Oder es kann auch vorkommen, dass eine Firma sich wünscht, dass du selber kündigst.
# 7 Deine Meinung zählt nicht mehr
Kommt es immer häufiger vor, dass dein Vorgesetzter deine Meinung und deine Vorschläge nicht mehr schätzt und kaum noch in seine Entscheidungen einbezieht? Stösst du immer mehr auf Ablehnung, auch wenn deine Vorschläge noch so konstruktiv sind? Nicht sofort muss alles auf eine Kündigung hindeuten, es kann dennoch ein Grund sein, dass dein Chef deine Mitarbeit nicht mehr so schätzt und es ihm nicht mehr so wichtig ist, dich im Team zu behalten.
Der Personalfachmann Sandro Pisaneschi und Inhaber von Beratungsbuffet ist spezialisiert auf die Wiedereingliederung von Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben. Er fügt hinzu: «Der Job kann aber auch in Gefahr sein, wenn neue, meist digitale Prozesse eingeführt werden, welche weniger menschliche Ressourcen benötigen. Auch Reorganisationen oder Fusion können eine Gefahr für den Job bedeuten.» Ausserdem sei es ratsam, sich über seine eigenen Leistungen bewusst zu sein, denn ungenügende Leistung könne auch Kündigungsgrund sein, Pisaneschi weiter.
Was kannst du in solchen Situationen machen?
Nicht immer muss jedes Anzeichen gleich bedeuten, dass deine Arbeitsstelle wirklich in Gefahr ist. Versuche auf alle Fälle, ruhig zu bleiben und gerate nicht in Panik und schau dich vorsichtshalber schon mal auf dem Arbeitsmarkt um. Sei offen gegenüber Aus- und Fortbildungen, um fehlende Kenntnisse nachzuholen. Versuche ausserdem besonders proaktiv zu sein, um zu zeigen, was du draufhast und dass es dich im Unternehmen braucht. Versuche, dein Bestes zu geben und nicht die Motivation zu verlieren.
Sandro Pisaneschi empfiehlt den Betroffenen: «Auf keinen Fall ist es ratsam, zu kündigen, ohne bereits eine neue Lösung zu haben. Ich empfehle, sich konkret auf Stellensuche zu begeben und das Netzwerk zu aktivieren. Es ist besonders wichtig, ständig aktiv das Netzwerk zu pflegen und Kontakte aufzubauen. Denn wenn man dann wirklich mal in einer Notsituation ist und dringend einen Job braucht, kann es schwierig sein, auf die Schnelle passende Kontakte zu finden. Ausserdem rate ich dazu, diplomatisch vorzugehen und im Betrieb nicht Ängste zu schüren – das wirkt meistens kontraktproduktiv».