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7 Punkte, die du bei einer berufsbegleitenden Weiterbildung beachten musst
Weiterkommen im Beruf, mehr Verantwortung übernehmen oder sich neues Know-how aneignen: Die Gründe, warum du eine Weiterbildung machen willst, können sehr unterschiedlich sein. Eine Weiterbildung ist jedoch nicht immer einfach zu organisieren. Mit den folgenden Punkten kannst du dir mehr Klarheit schaffen und dich besser organisieren.
1. Richtiges Angebot recherchieren
Der Schweizer Weiterbildungsmarkt wirkt vor lauter Angebot manchmal wie ein unüberblickbarer Dschungel. Je nach Weiterbildung sind der Preis und die Dauer unterschiedlich. Damit du deine Ressourcen richtig einsetzt, solltest du dir genau überlegen, welches Angebot das richtige für dich ist.
- Ausbildungsort: In welchem Ort findet der Unterricht statt? Gerade wenn du nebenbei arbeitest, kann ein kürzerer Anfahrtsweg viel Mühe und Stress vermeiden.
- Institut: Je nach Anbieter und Kurs sind die Schwerpunkte der Weiterbildungen unterschiedlich gesetzt – auch wenn die Namen sich manchmal sehr ähnlich anhören. Nimm dir entsprechend Zeit, wirklich das richtige Angebot für dich zu finden. Tipp: Häufig gibt es Informationsanlässe, wo die Weiterbildung vorgestellt wird und du Fragen stellen kannst.
- Kosten: Wenn du die Weiterbildungen vergleichst, solltest du auch die Kosten in deine Entscheidung einfliessen lassen, da diese manchmal sehr unterschiedlich sein können.
2. Abschluss auswählen
Der thematische Tiefgang von Weiterbildungen hängt nicht nur von der Fachrichtung ab, sondern auch vom angestrebten Abschluss/Zertifikat. So gibt es Weiterbildungen auf der Tertiärstufe (Eidg. FA, Eidg. Dipl., Dipl. HF), welche sich eher an Spezialisten aus der Praxis richten. Daneben gibt es Weiterbildungen auf der Quartiärstufe (CAS, DAS, MAS), welche sich mehr für Abgänger von Hochschulen und Universitäten eignen, die meistens einen stärkeren wissenschaftlichen Fokus haben und die Transformation von theoretischem Wissen in die Praxis anstreben.
3. Zeitmanagement planen
Eine Weiterbildung zu besuchen bedeutet neben neuem Wissen aneignen, dass du deine Ressourcen neu einteilen musst – denn plötzlich hast du neben deinem Job ein zweites, zeitintensives Projekt. Wer Vollzeit arbeitet, aber nebenbei noch eine Weiterbildung besuchen möchte, muss entweder eine Weiterbildung wählen, die am Abend und Wochenenden stattfindet oder mit dem Arbeitgeber eine Lösung finden. Häufig sind Arbeitgeber entgegenkommend und lassen dich halbe Tage/einige Stunden für Weiterbildungen durch Überzeit kompensieren. Ebenso steht es dir natürlich frei, deine Ferien für deine Weiterbildung einzusetzen. Eher schwierig, aber sicher nicht unmöglich ist eine Reduzierung deines Arbeitspensums, beispielsweise von 100% auf 80%. Vergiss auf der anderen Seite aber nicht, dass du auch noch Zeit zum Lernen oder für Projektarbeiten brauchst.
4. Freizeit und Familie
Deine Work-Life-Balance wird während einer Weiterbildung stark auf die Probe gestellt. Denn in der Freizeit, die dir neben Job und Weiterbildung noch bleibt, gilt es Lernen, Hobbys, Freunde und Familie unter einen Hut zu bringen. Hilfreich ist es, wenn du dir einen klaren Plan erstellst, wann du was machst. Kontrolliere auch im Vorfeld, ob im Stundenplan der Weiterbildung auch Ferien eingeplant sind, damit du auch diese vorzeitig organisieren kannst.
5. Perspektiven der Weiterbildungen
Stell dir von Anfang an die Frage, was dir die Weiterbildung bringen soll bzw. was du dir davon erwartest. Geht es um eine spezielle Position oder einen spezifischen Beruf, den du mit der Weiterbildung bekommen möchtest? Denn wenn du ein Ziel vor Augen hast, wirst du viel motivierter an deine Weiterbildung gehen, als wenn du die Weiterbildung aus Langeweile machst. Ausserdem hilft es dir, falls du auf Unterstützung von deinem Arbeitgeber hoffst. Auf der Basis deines Ziels kannst du die Perspektiven deiner Weiterbildung für das Unternehmen aufzeigen – und so den Mehrwert klar kommunizieren.
6. Geldaspekte beachten
Weiterbildungen sind teuer. Je nachdem kann ein Modul einer Weiterbildung von 2’000.- Franken bis über 10’000.- Franken kosten – so beträgt eine Weiterbildung mit mehreren Modulen schnell mal über 20’000.- Franken. Viele Institute bieten Ratenzahlung an, dennoch ist das ein grosser Geldbetrag. Abhilfe gibt es häufig durch Arbeitgeber, die dir in bestimmten Fällen die Weiterbildung gesamt oder zumindest zu einem Teil bezahlen. Im Gegenzug verpflichtest du dich für eine gewisse Zeit, beim Arbeitgeber zu bleiben – damit er von deinem neuen Wissen profitieren kann. Aber ebenso ändert sich dein Budget, wenn du dein Arbeitspensum reduzierst. Wer beispielsweise 5’500.- CHF pro Monat in einem 100% Pensum verdient, erhält mit einem 80% Pensum noch 4’400.- CHF.
Zusatztipp: Steuerabzüge
Eine Weiterbildung kann sich indirekt auch finanziell für dich lohnen – und zwar indem du Steuern sparst. Denn seit 2016 kannst du alle beruflichen Aus- und Weiterbildungskosten abziehen – auch wenn es sich um Umschulungen handelt. Einzig die Erstausbildung ist davon ausgenommen. Je nach Kanton sind die abzugsfähigen Höchstbeträge unterschiedlich geregelt (z.B im Kanton Zürich 12’000 Franken, Tessin 10’000 Franken), bei der Bundesteuer beträgt der Höchstbetrag, den du pro Jahr abziehen kannst, maximal 12’000 Franken.