Kündigung | Jobwechsel
4 Tipps für einen Berufswechsel
Mit 16 entscheidet man sich für eine Ausbildung. Dann folgen eine mehrjährige Lehre und mit grosser Wahrscheinlichkeit der Berufseinstieg mit ein paar Jahren «On-the-Job». Da kann es passieren, dass sich der Wunsch nach einem Berufswechsel in einem stärkt. Dabei gibt es mehrere Wege, die zu einem neuen Job führen – mit diesen Tipps geht es einfacher.
Tipp 1: Deine Interessen für einen Berufswechsel
Oft ist es einfacher zu sagen, was man nicht möchte, als was man wirklich möchte. Das ist auch bei der Jobwahl der Fall. Schnell weiss man, was im Job störend ist und nicht mehr sein soll. Viel wichtiger ist jedoch, dass man sich auf das fokussiert, was man gerne macht. Einfach ist das nicht immer und schnell erledigt schon gar nicht. Es braucht viel Zeit, sich mit sich selber auseinanderzusetzen und die Interessen für den neuen Job wie Goldnuggets herauszuschürfen. Je spezifischer man dabei ist, desto besser weiss man später, auf welchen Beruf man sich bewerben sollte. Beispielsweise bringt es noch wenig, wenn man einfach «etwas mit Social Media» oder «einen Beruf mit viel Kontakt zu Menschen» ausüben möchte. Wem oder was gilt dein Interesse? Geht es darum, schöne Bilder für Instagram zu erstellen oder einen Plan für die Umsetzung zu erstellen? Geht es darum, Menschen zu informieren oder darum, sie zu animieren? Mit steigender Spezifikation wird auch die berufliche Umorientierung klarer.
Tipp 2: Deine Motive für die Neuorientierung
Wer seine Interessen herausgefunden hat, ist jedoch noch nicht fertig. Im zweiten Schritt geht es darum, einen weiteren Aspekt hinzuzufügen: deine Motive/Beweggründe. Mit Motiven ist das Warum gemeint. Also warum du den Beruf wechseln möchtest – denn auch das hat einen Einfluss auf die Wahl deines neuen Jobs oder Branche. Es macht einen Unterschied, ob du deinen Beruf aus Langeweile oder wegen zu hohem Stress wechseln willst. Beispielsweise sollte ein Bäcker, der seinen Beruf wegen zu viel Stress wechseln und zukünftig mehr Kontakt mit Menschen haben möchte, eher nicht im Aussendienst beginnen, weil dort der Umsatzdruck sehr hoch sein kann. Um die Gedanken der Umorientierung im Job zu komplettieren, braucht es also sowohl die Interessen als auch die Motive. Man sollte sich auch immer überlegen, ob der Umstieg in einen neuen Beruf die gewünschte Änderung überhaupt mit sich bringt. Wer seinen Beruf ändern möchte, weil die Führung in der Firma sich ständig ändert, bekommt durch einen neuen Beruf keine Garantie, dass es bei einem Neuanfang anders ist.
Tipp 3: Aufbauen auf Bestehendem aus deinem Job
Wenn man weiss, wohin man gehen möchte (Interessen und Motive), lohnt es sich zu schauen, ob etwas vom bisherigen Weg für die Zukunft nützlich sein könnte. Gibt es bereits bestehendes Fach- oder Sachwissen, das dir einen Einstieg im neuen Job erleichtern könnte? Ein Beispiel wäre eine Automechanikerin, die lieber in die technische Beratung in eine Firma für Pneumatik wechseln möchte. Sehr wahrscheinlich wird noch eine Weiterbildung nötig sein, doch ein Wissen und Verständnis sind bereits vorhanden und helfen ihr bei der neuen Tätigkeit. Wichtig ist, dass du dieses Vorwissen in der Bewerbung auch entsprechend hervorhebst.
Hier findest du eine Übersicht von Weiterbildungen in der Schweiz:
Tipp 4: Möglichkeiten ausloten
Wenn das Bestehende nur wenig Schwung für den Sprung in einen neuen Beruf bringt, sollte man schauen, welche Alternativen möglich wären. Man sollte bei diesem Schritt erst einmal alle Fakten auf ein Papier schreiben, die sonst auch auf deinem Lebenslauf stehen. Oder wenn du einen Lebenslauf parat hast, diesen hervornehmen. Wichtig sind Dinge wie die Dauer der Arbeitserfahrung, ob eine Spezialisierung auf einem Gebiet besteht oder ob Führungs- und Entscheidungserfahrung vorhanden sind. Aber auch dein höchster Bildungsabschluss spielt eine Rolle. Denn mit diesen Punkten kannst du die Weiterbildungen in Erfahrungen bringen, die du absolvieren kannst. Denn häufig sind Aufnahmen in Weiterbildungen auch Sur-Dossier möglich, also wenn dein Lebenslauf genügend Erfahrungen aufweist, dass gewisse vorhergehende Schulen unnötig werden. Welche Weiterbildungen es gibt oder welchen Abschluss du machen solltest, findest du hier. Wer sich dazu entscheidet, eine Weiterbildung für den Umstieg in einen neuen Beruf zu absolvieren, signalisiert im Arbeitsmarkt in der Schweiz den potenziellen Arbeitgebern auch den Willen für den Umstieg.
Berufswechsel nicht gleich Berufseinstieg
Wer vom Studium den Berufseinstieg machen und im Schweizer Arbeitsmarkt Fuss fassen möchte, kann ebenfalls diesen Artikel zu rate ziehen. Doch gibt es einen grossen Unterschied: die Berufserfahrung und die bestehende Ausbildung. Obwohl es im Bildungssystem in der Schweiz immer möglich ist, ein Studium zu beginnen, ist das nicht immer unbedingt notwendig. Auch wenn der Beruf gewechselt werden will, reichen vielfach Weiterbildungen, um zu dem Job zu kommen, den man möchte.