Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch
«Was sind Ihre Stärken und Schwächen?» Eine Frage, die fast in jedem Vorstellungsgespräch vorkommt. Was antwortest du darauf? Und wie ehrlich darf man sein? Wir helfen dir, deine Stärken und Schwächen herauszufinden und einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Inhaltsverzeichnis
Wie finde ich meine Stärken und Schwächen heraus?
Der erste Schritt besteht darin, sich selbst gut kennenzulernen. Die folgenden Methoden helfen dir, um mehr über deine Stärken und Schwächen herauszufinden:
- Selbstreflexion
Nimm dir Zeit, über deine vergangenen Erfahrungen nachzudenken. Was sind Aufgaben, die du mit Leichtigkeit und Freude erledigst? Bei welchen Herausforderungen stösst du häufig auf Schwierigkeiten? Und wieso? So machst du deine Schwächen ausfindig.
- Feedback einholen
Frage dein Team, Vorgesetzte, Freund:innen oder Familienmitglieder nach ihrer ehrlichen Meinung. Oft sehen andere Menschen Stärken und Schwächen, die du selbst nicht erkennst.
- Persönlichkeitstests
Bewährte Tests wie der Myers-Briggs-Test können dir helfen, deine Eigenschaften besser zu verstehen.
Was sind gute Schwächen?
Was auf den ersten Blick merkwürdig klingt, gibt es wirklich: gute Schwächen. Es gibt tatsächlich Schwächen, mit denen du je nach Kontext bei einem Bewerbungsgespräch einen positiven Eindruck hinterlässt. Gute Schwächen unterscheiden sich je nach Job und Unternehmen.
Einige Beispiele für gute Schwächen:
- Ich bin perfektionistisch.
Für gewisse Funktionen ist es wichtig, sehr detailorientiert und genau zu arbeiten. Hier kann diese Schwäche ein Vorteil sein.
- Ich bin ungeduldig.
Wenn es für den Job wichtig ist, Projekte voranzutreiben und am Ball zu bleiben, kann Ungeduld durchaus hilfreich sein.
- Ich bin eher zurückhaltend.
Verlangt deine Funktion eher wenig Kontakt mit anderen Menschen, ist diese Schwäche für ein Unternehmen in der Regel kein Problem.
- Ich rede manchmal etwas zu viel.
Sind gute Gespräche für den Job wichtig, ist diese Schwäche vermutlich halb so schlimm.
- Mir wird schnell langweilig.
Verlangt dein Beruf viel Eigeninitiative und Kreativität, wird aus dieser vermeintlichen Schwäche eine Stärke.
- Ich kann schlecht Nein sagen.
Damit zeigst du, dass du sehr engagiert und dienstleistungsorientiert arbeitest. Je nach Funktion sind diese Eigenschaften hilfreich.
Am besten nennst du im Jobinterview nicht nur deine Schwäche, sondern erklärst auch, wie du im Berufsalltag oder in Zukunft damit umgehst. Zum Beispiel: «Mein Französisch ist nicht so gut. Darum lasse ich Texte immer von meiner Kollegin gegenlesen. Zudem überlege ich mir, im Sommer einen Französischkurs zu besuchen.»
Was sind gute Stärken?
Überlege dir auch bei deinen Stärken, ob sie für die Stelle und das Unternehmen hilfreich sind. Schätze dich zudem realistisch ein und prahle nicht. Das wirkt überheblich. Besser kommt es an, wenn du im Vorstellungsgespräch eine Stärke nennst und mit einem konkreten Beispiel aus dem Berufsalltag ergänzt. Etwa: «Ich verfüge über eine gute Führungskompetenz. Mein Team hat mich drei Jahre in Folge zur besten Vorgesetzten im Unternehmen gewählt.»
Die folgenden Stärken kommen bei vielen gut an:
- Ich bin teamfähig.
Eine gute Zusammenarbeit ist vielen Unternehmen wichtig. Mit dieser Stärke kannst du punkten.
- Ich lerne gerne Neues.
Das zeigt, dass du mit neuen Herausforderungen keine Mühe hast und dich weiterentwickelst.
- Ich bin belastbar.
Dass sich ein Unternehmen auch in stressigen Situationen auf dich verlassen kann, ist ein gutes Zeichen.
- Ich bin gut organisiert.
Du behältst den Überblick und hast deine Arbeit im Griff. Das freut Unternehmen.
- Ich bin flexibel.
Mitarbeitende, die sich schnell anpassen können, sind heute in vielen Bereichen gefragt.
Was sind schlechte Antworten auf die Frage?
Falsche Antworten gibt es im Vorstellungsgespräch grundsätzlich nicht, aber es gibt schlechte. Zum Beispiel, wenn du auf die Frage nach einer Schwäche zu ehrlich antwortest. Niemand will Mitarbeitende, die zum Beispiel unzuverlässig oder unmotiviert sind.
Zudem solltest du folgende Antworten vermeiden:
- Ich habe keine Schwächen.
Mit dieser Aussage wirkst du unreflektiert und eingebildet.
- Ich habe keine Stärken.
Damit wirkst du sehr unsicher und verunsicherst auch das Unternehmen, ob du wirklich die richtige Person für den Job bist.