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Stiftung 'blindekuh'

PORTRAIT UND GESCHICHTE DER STIFTUNG BLINDEKUH Anfangs 1998 lernen sich die vier Gründer der blindekuh – die blinde Sozialarbeiterin Andrea Blaser, der blinde Sänger Thomas Moser, der blinde Pfarrer Jürg Spielmann und der sehbehinderte Psychologe Stefan Zappa – anlässlich der Ausstellung «Dialog im Dunkeln» im Museum für Gestaltung in Zürich kennen. Die vier arbeiten dort als Guides und führen die Besucherinnen und Besucher durch die absolut verdunkelten Räume der Ausstellung. Sie gründen die gemeinnützige Stiftung Blind-Liecht mit dem Ziel, ein Projekt für die expo.02 einzureichen und ein Dunkelrestaurant in Zürich zu gründen. Zweck der Stiftung: Förderung des Dialogs zwischen Sehenden und Blinden und Schaffung von Arbeitsplätzen für Blinde und Sehbehinderte. Mit Eifer und Herzblut arbeiten die Initianten am Konzept, lassen sich beraten, planen und budgetiere. Die vier suchen für ihr Projekt einen passenden Namen. Er soll gut erinnerbar und knackig sein und das Thema Blindheit spielerisch mit einbeziehen. Mit dem Namenslogo blindekuh, begleitet vom Bildlogo eines Kuhportraits mit einer Ray-Ban-Sonnenbrille, sind sie sich die vier schnell einig. Die Gründer finden mit der Inselhofkappelle an der Mühlebachstrasse 148 im Zürcher Seefeld eine ideale Liegenschaft für ihr Vorhaben. Sie beschaffen Mittel für ihr Dunkelrestaurant und entwickeln das Konzept weiter. Im Mai 1999 beginnt der Umbau. Die Stiftung Blind-Liecht erhält ihre erste Auszeichnung, den Sozial- und Kulturpreis 1999 des ZFV Zürcher Frauenverein Unternehmungen. Es ist die erste Auszeichnung in einer beachtlichen Liste, die bis zum Basler Sozialpreis für die Wirtschaft 2017 reichen wird. Am 17. September 1999 wird die blindekuh feierlich eröffnet. Im August 2000 erhält die Stiftung die definitive Zusage für den Auftritt der blindekuh an der Expo. Im April 2001 gewinnt die Stiftung Blind-Liecht den Lilienberg-Unternehmerpreis für den Bereich Institutionen. Im September folgt eine Auszeichnung des Institute for Social Innovations, London. Das Konzept überzeugt offenbar nicht nur die Gäste, sondern auch die Fachwelt. Die Integration sehbehinderter Menschen im regulären Arbeitsmarkt ist ein Erfolg. Von März bis Oktober 2002 beteiligt sich die Stiftung mit über 60 sehbehinderten Mitarbeitenden an der expo.02 auf der Arteplage Murten. Das Projekt «blindekuh – die Expo im Dunkeln» wird zum Publikumsliebling und trägt wesentlich zur Bekanntmachung der blindekuh bei. Die blindekuh Zürich schliesst das Jahr 2002 erstmals mit einer schwarzen Null ab. Damit ist der Zweck der Stiftung blindekuh, selbst tragende Projekte zu betreiben, erfüllt. Ein erstes wichtiges Ziel ist erreicht. Dank dem Breakeven ist die blindekuh mit ihren wertvollen Arbeitsplätzen vorerst gesichert. Nach der expo.02 wird die blindekuh Zürich förmlich überrannt. Als Reaktion wird ein Standort in Basel gesucht und ein weiteres Projekt geplant. Bei der Finanzierung hilft der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV) mit substanziellen Beiträgen und Darlehen mit. Am 28. Februar 2005 wird die blindekuh Basel eröffnet. Eine ehemalige Fabrikhalle beim Bahnhof SBB beherbergt das zweite Dunkelrestaurant der Schweiz. Die Hilde und Klaus Schwab Foundation zeichnet die Stiftung blindekuh, damals noch Stiftung Blind-Liecht im Februar 2008 mit dem «Swiss Social Entrepreneur Award 2007» aus. Die blindekuh Zürich ist zu einer festen Institution geworden und beweist, dass ein sozial ausgerichtetes Gastrounternehmen annähernd kostendeckend wirtschaften kann. Die blindekuh Basel eröffnet Ende Februar 2010 den Eventraum «Halle 7» über den Einbauten des Dunkelrestaurants und der Küche. Dieser Betrieb wird das nicht kostendeckend arbeitende Dunkelrestaurant zukünftig quersubventionieren. Per 1. Januar 2016 konstituiert sich der Stiftungsrat neu. Im Stiftungsrat bilden statutengemäss sehbehinderte und blinde Mitglieder eine Mehrheit. 2017 ändert sich der Stiftungsname von Stiftung Blind-Liecht in blindekuh. Trägerschaft und Betriebe werden unter einem einheitlichen Namen zusammengeführt, was die Kommunikation erleichtert. Der Kanton Basel-Stadt vergibt der blindekuh Basel am 3. Mai 2017 den «Basler Sozialpreis für die Wirtschaft 2017» und würdigt damit das langjährige Engagement der blindekuh im Bereich der Arbeitsintegration sehbehinderter und blinder Menschen. An der Badenfahrt 2017 präsentiert die blindekuh Basel zusammen mit dem Badener Kulturförderverein bäm.ch das Projekt «Sinneswandel». Am Züri Fäscht 2019 ist die blindekuh im Kreuzgang des Fraumünsters mit einem eigenen Jubiläumsprojekt anwesend. In ihren beiden Betrieben beschäftigt die Stiftung blindekuh rund 60 Mitarbeitende, von denen knapp die Hälfte blind oder sehbehindert ist. Mit ihrem Dunkelrestaurant-Konzept integriert die Stiftung blindekuh Blinde und Sehbehinderte in den 1. Arbeitsmarkt. Und ist damit eine der wichtigsten Institutionen in der Arbeitsintegration behinderter Menschen in der Schweiz.

Eckdaten

  • 50 Mitarbeiter
  • Dornacherstrasse 192 · 4052 Basel, Basel

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