Helvetic Airways AG

Grundsätzlich eine attraktives Streckennetz und zur Hälfte eine moderne Flotte. Die hohe Fluktuation eröffnet natürlich immer wieder Möglichkeiten für rasche Beförderungen. Die harten Einsätze bringen viel Erfahrung in jeglicher Hinsicht in recht kurzer Zeit. Piloten werden zB. viel früher als anderswo zum Kapitän befördert. Viel mehr Schein als Sein.

Als Firma davon zu leben, dass Menschen gerne in der Fliegerei arbeiten kann man nutzen und ausnutzen. Stimmt, jeder ist freiwillig dort. Hohe Fluktuation vor allem beim fliegenden Personal. Ist im sicherheitsrelevanten Umfeld jedoch kritisch für den Betrieb als Ganzes und ebenso sehr für den einzelnen Mitarbeiter, die Mitarbeiterin. Auswirkungen dieser Strategie sind konkret zB. §6 Einsatztage am Stück mit vier Flügen pro Tag (!), 1 freier Tag (oft mit Spätdienst aufhören und Frühdienst beginnen) und wieder 6 solcher Einsatztage über vier Wochen in diesem Raster. Danach das behördliche Minimum frei um gleich wieder eine solche Serie hinzulegen. Dabei kein freies Wochenende für 8 Wochen, der einzelne Freitag jeweils unter der Woche (entsprechende Freitage gewünscht und ignoriert). Anfrage um Unterstützung wird seitens Flugbetrieb "dies sei legal" abgetan. Dies nicht mehr nur über die Sommermonate, sondern rings ums Jahr. Diese Abfolge über Monate führt zu richtiggehender Isolation da die Kraft für andere Aspekte des Lebens mehr und mehr fehlt. Teilzeit kann man sich bei diesen tiefen Löhnen kaum leisten, es werden in diesem Fall gar noch zusätzliche Abzüge für Ausbildungsbeteiligung geltend gemacht. Eine weitere Konsequenz, viele Krankmeldungen und noch mehr Druck und Planungsänderungen auf denen die "übrig bleiben". Persönlich, sozial ein enormer Verschleiss und das zu minimalen Anstellungsbedingungen (Gehalt, PK, Erfolgsbeteiligungen kaum der Rede wert, Freitage Regelung der Schichtarbeit fremd).